Rezension

Voller Sehnsucht

The Girls
von Emma Cline

Bewertet mit 5 Sternen

Wenn man THE GIRLS liest, liest man die Gedanken eines vierzehnjährigen Mädchens. 
Sommer, 1969: Evie Boyd, die sich nach Unkonventionellem sehnt, lebt im Haus ihrer Mutter und muss am Ende des Sommers in ein Internat gehen. Ihre Einsamkeit führt sie zu einer Gruppe Menschen, vor allem wird sie von einem Mädchen angezogen, Suzanne. Die „Fürstinnen“(7) lebten zusammen, verbunden durch Russell, und hatten nichts mit den normalen Leuten, der Spießerwelt, gemein und Evie fühlte sich dazugehörig. Später wird diese Gruppe als „Sekte“(19) bezeichnet, nachdem etwas Schreckliches passiert ist. 
Von Anfang an weiß man von der Tat Bescheid. Es werden während des Lesens immer mehr Fakten aufgedeckt, sodass der Leser ständig gespannt bleibt, bis zum Schluss lesen möchte. Der Aufbau ist schnell erklärt: Was geschah davor, was währenddessen, und was danach. 
Das Buch befasst sich vor allem mit dem Verhalten und den Gedanken von Mädchen generell. Es stellt dar, wie sich Frauen gegenüber Männern verhalten, wie sie selbst von sich denken, ihre Vorstellungen und Wünsche. Die Gedankenwelt eines Mädchens wird bloßgelegt. 

"All die Zeit, die ich darauf verwendet hatte, mich vorzubereiten, die Artikel, die mich gelehrt hatten, dass das Leben eigentlich nur ein Wartezimmer war, bis einen jemand bemerkte - diese Zeit hatten die Jungs damit verbracht, sie selbst zu werden." (32) 

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und während man liest, fühlt man sich in den Sommer hineinversetzt; die langen Tage in der Sonne. Außerdem erzählt die Autorin in Fragmenten und hat eine sehr bildliche Sprache. 
Schließlich kann ich sagen, dass ich jedem dieses Buch ans Herz legen kann, wenn er sich für die Thematik interessiert. Eine beachtliche Geschichte.