Rezension

Vom Jäger zum Gejagten

Trophäe -

Trophäe
von Gaea Schoeters

Bewertet mit 5 Sternen

          Der Roman "Trophäe" hat mich wirklich von vorn bis hinten absolut begeistert! Die Handlung dreht sich rund um den reichen Amerikaner Hunter White, der wie sein Name bereits verrät, begeisterter Großwildjäger ist. Immer wieder reist er nach Afrika, um dort ein weiteres Tier zu erlegen. Dieses Mal soll es ein majestätisches Nashorn sein, doch die Jagd geht schief. Hunter möchte natürlich nicht ohne Beute nach Hause zurückkehren und bekommt von seinem Freund van Heeren die "Big Six" angeboten, also eine letzte fehlende Jagdtrophäe für Hunter. Nach einigen Überlegungen lässt er sich auf diese Jagd ein. 

Die Autorin schafft es im gesamten Roman auf eine tolle Art und Weise, die Beschreibungen der afrikanischen Natur sowie der Lebensweise eines afrikanischen Stammes mit der Auseinandersetzung mit tiefgreifenden moralischen Fragen zu vereinen. So wird beispielsweise die Frage aufgeworfen, ob es in Ordnung sei, Großwildjägern aus dem Ausland für viel Geld Jagdlizenzen anzubieten, während man das Töten von Tieren durch Wilderer verurteilt. Auch kritische Fragen zur Umsiedlung afrikanischer Stämme aus ihren bereits seit Jahrhunderten bewohnten Gebieten werden in den Fokus gerückt. Hunter diskutiert beispielsweise mit dem jungen afrikanischen Fahrer Jeans über "moralisch vertretbar" und "moralisch verwerflich", wodurch die verschiedenen Sichtweisen sehr gut deutlich werden. 

Nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich hat mich dieser Roman sehr in seinen Bann gezogen! Gaea Schoeters schreibt sehr bildgewaltig und schafft es, einen mental direkt in die afrikanische Wildnis zu versetzen. 

Für diesen Roman möchte ich also abschließend eine absolute Leseempfehlung aussprechen!