Rezension

Von Melanies Romanen kann man nie genug bekommen!

Nie genug - Melanie Hinz

Nie genug
von Melanie Hinz

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Emma Lennartz lebt ein bescheidenes Leben in Mönchengladbach. Ihren Eltern erzählt sie, sie habe ein Schreibbüro, doch die Wahrheit sieht ganz anders aus. In Wirklichkeit schreibt sie unter dem Pseudonym „Gemma Lennart“ Erotikromane und gehört in Deutschland zu den beliebtesten Autorinnen in diesem Genre. Doch während sie in ihren beruflichen Kreisen als Sexgöttin gilt, ist sie privat eher ein graues Mäuschen mit Kleidergröße 44, was sie furchtbar unglücklich macht und dazu treibt, aus Frust nur noch mehr zu essen.
Beim Einkaufen trifft sie auf einen ziemlich gutaussehenden Mann, blamiert sich allerdings in typischer Emma-Manier und streicht dieses Prachtexemplar von einem Mann so schnell wie möglich aus ihrem Kopf.
Als sie über Facebook eine alte Schulfreundin wiederfindet und sich auch schon bald mit ihr verabredet, trifft sie mitten in der Nacht in Nadines Küche erneut auf den attraktiven Fremden. Er stellt sich ihr als Sam Wagner vor und ab diesem Moment wird sie ihn einfach nicht mehr los. Sam weckt Wünsche und Sehnsüchte in ihr, die sie sich sonst nur für ihre Romane ausgedacht hat.
Doch wie kann sie eine Beziehung führen, wenn die Vergangenheit sie ständig einholt?

Fazit:
„Nie genug“ stammt aus der Feder der Autorin Melanie Hinz.
Die Protagonistin ist die 27jährige Emma Lennartz, die unter dem Pseudonym “Gemma Lennart” ziemlich erfolgreich Erotikromane schreibt. Doch hinter der taffen Gemma versteckt sich das graue Mäuschen Emma, die ein riesiges Problem mit ihrem Selbstbewusstsein hat. Obwohl sie solch eine liebenswerte junge Frau ist, hält sie nicht viel auf sich. Sie findet sich hässlich, fett und wertlos. Sie hat keine Freunde, bis sie bei Facebook ihre Schulfreundin Nadine wiederfindet. Doch sowohl ihr, als auch ihrer Familie verheimlicht sie ihren Beruf und erzählt ihnen, sie würde freiberuflich ein Schreibbüro betreiben, da sie sich für ihren Job schämt. Auch in der Öffentlichkeit zeigt sie sich so gut wie gar nicht und keiner weiß so recht, wer sich eigentlich hinter Gemma Lennart versteckt.
Als sie auf den attraktiven Sam Wagner trifft, werden ihre Komplexe nur noch schlimmer, da sie einfach nicht verstehen kann, was er an so einer “hässlichen, fetten” Frau findet. Während Sam stets das schöne an ihr sieht, redet sie sich Dinge ein, die gar nicht so tragisch sind. Dies zeigt, dass sie sich nur sehr oberflächlich ansieht und dabei gar nicht auf ihre Stärken eingeht. Sam jedoch sieht, dass Emma etwas ganz besonderes ist und geht sofort in die offensive, um sich diese wundervolle Frau zu schnappen. Während er sehr lebensfroh ist, zieht sich Emma vorallem auf Grund ihrer Vergangenheit von allem zurück und möchte keine direkte Beziehung eingehen. “Ich liebe dich” ist für sie ein Satz, den sie nur schwer über die Lippen bringt.
Emma denkt stets, sie sein ein Wok, doch in Sam hat sie endlich ihren Deckel gefunden – nur begreifen muss sie das erst.

Dieses Buch handelt von der großen Liebe, tiefen Gefühlen und einen Verlust, den man nur schwer verkraften kann.

Emma war mir von Anfang an sehr sympathisch. Ein wenig… nein, das ist gelogen. Sie erinnert mich sogar sehr an mich. Sie hat die gleichen Komplexe wegen ihrer Figur und das Selbstbewusstsein einer Fliege – das kommt mir alles sehr bekannt vor. Lustigerweise hat sie sogar die gleichen Sprüche wie ich drauf und einige Angewohnheiten sind meinen ebenfalls sehr ähnlich. Ich denke, sie ist ein Charakter, mit dem sich viele Frauen identifizieren können und gerade das macht diesen Roman so authentisch, liebenswert und einfach großartig. Diese Liebe, die Sam ihr trotz einiger Tiefschläge entgegenbringt, ist unantastbar und wunderschön. Emma muss noch viel lernen, doch mit Sam an ihrer Seite dürfte das Leben auf jeden Fall viel erträglicher sein. Jede Frau braucht einen Sam – Gott sei Dank habe ich meinen schon gefunden [;)]