Rezension

vorbestimmt? programmiert? prophezeiht?

Der Code - Fredrik T. Olsson

Der Code
von Fredrik T. Olsson

Bewertet mit 5 Sternen

"Der Code" ist der erste Thriller des Schweden Fredrik T. Olsson.

Das Buch beginnt mit mehreren unterschiedlichen Handlungssträngen, die sich im Verlauf des Buches langsam umeinanderwinden und schließlich ein Gesamtbild ergeben. Wer Bücher mag, die immer bei einer Hauptperson bleiben, wird dieses Buch vielleicht nicht mögen. Ich hatte öfter das Gefühl, dass nicht nur räumlich, sondern auch zeitlich gesprungen wurde, was einen doch fordert, weshalb es besser ist, das Buch nicht in Mini-Häppchen zu verschlingen, sondern eher im Ganzen.

Mit über 500 Seiten scheint das Buch doch recht umfangreich. Betrachtet man allerdings die im Buch abgedeckte Zeitspanne, ist diese ziemlich kurz.  Die Geschichte ist so vollgepackt mit spannender Handlung, die so viele Seiten füllt, dass man das Gefühl hat, sie hätte auch mehr Zeit überspannt.

Die Handlung lässt sich kaum zusammenfassen, ohne dass ich zu viel verrate und einen Großteil des Lesevergnügens nehme. Deshalb nur soviel:
Ein früherer Kryptologe wird nach einem Selbstmordversuch aus dem Krankenhaus entführt. Nicht nur er ist verschwunden, sondern auch all seine Arbeitsmaterialien. Seine Ex-Frau, eine Journalistin, versucht ihn zu finden und stößt bei ihren Ermittlungen auf eine weitere Vermisste. Während die Hinterbliebenen verzweifelt nach den Entführten suchen, finden diese Stück für Stück heraus, warum sie verschleppt wurden.
Soweit die ganz grobe Handlung.

Das große Thema, das dahintersteht, ist die große Frage:
Erfüllt sich eine Prophezeihung gerade deshalb, weil man sie zu verhindern versucht? Und wäre es dann nicht besser, die Prophezeihung erst gar nicht zu kennen?

"Der Code" ist ein wunderbar spannendes Buch mit einem halboffenen Ende. Und obwohl ich offene Enden nicht wirklich mag, war dieses meiner Meinung nach unvermeidlich und absolut passend. Der Inhalt war mal was Neues - zumindest für mich :O). Es hat mich zum Nachdenken angeregt. Mir als total neugierigem Naseweis ist tatsächlich der Gedanke gekommen, dass es für mich vielleicht manchmal doch besser ist, nicht alles wissen zu wollen.
Wirklich erstaunlich!