Rezension

Vorhersehbare und klischeehafte Geschichte

All Lovers Lost -

All Lovers Lost
von Madeleine Puljic

Bewertet mit 2.5 Sternen

Das Cover: 
Ist aussagekräftig, macht deutlich um was es geht und gefällt mir durchaus. Die dunklen Farben und das Rot vermitteln einen ersten Eindruck dessen, was hier kommen könnte und das ausgestellte V ist schön gewählt. 

Meine Meinung: 
Selten fand ich es so schwer eine Rezension zu beginnen, ich muss ein wenig ausholen um genau zu benennen, warum dieses Buch einfach nichts für mich war. Und dabei bin ich ein großer Fan von Vampir-Romance Büchern und lese sie immer mal wieder sehr gerne. Nach einer Pause finde ich mich jetzt wieder ein und dieses Buch war leider nichts für mich...

Fangen wir mal mit den Fakten an: Dieses Buch ist abwechselnd aus der Sicht von bis zu vier Personen geschrieben, wobei der Fokus auf Sina und Lazar liegt. Die anderen beiden bekommen hin und wieder mal eine Chance. 
Dabei hatte ich leider immer den Eindruck, dass ich nicht den Einblick bekommen habe, den ich gerne gehbat hätte. Bei Romina musste ich mir aus dem Kontext holen wer sie ist, bei Sina und Lazar hatte ich das Gefühl beide nicht wirklich greifen zu können, es fehlte für mich an Emotionen. 

Hier greift auch direkt mein nächster Kritikpunkt: Die Emotionen. Sie fehlten einfach. Sowohl Sina als auch Lazar hatten auf einmal tiefe Gefüle füreinander. Ich frage mich ehrlich. Woher? Auf welcher Basis? 
Auch im weiteren Verlauf der Geschichte, zu dem ich gleich nochmal zurück komme, wurde es nicht besser. Jegliche Emotion wurde sofort beiseite geschoben. Alles wurde von Sina direkt akzeptiert, verkraftet und kühl abgehandelt. Das war total schade. Hier hätte ich mir viel mehr Emotionen (in positive und negative Richtung) gewünscht, die Charaktere blieben dadurch sehr blass. 
Leider machen die Charaktere auch keine Entwicklung durch. Es ist eher so, als würden sie einen Sprung, statt einer Entwicklung machen. Besonders bei Sina ist dies sehr deutlich. Egal was sie erfährt oder was ihr widerfährt, sie meistert es sofort. Auch alle anderen Charaktere ändern ihre Meinungen wie ein Fähnchen im Wind... 

Nun zurück zum Verlauf der Geschichte. Der Klappentext spoilert leider total. Die angesprochenen Geschehnisse passieren erst bei ca 50% des eBooks. Davor ist es, als wenn man einfach nur Seiten füllen wollte. Egal ob Sinas Studium, ihre Treffen mit einer älteren Patientin oder das Geplänkel mit Kolleg*innen, alles ist einfach nur langweilig und nimm auch kaum Auswirkungen auf die weitere Handlung. 
Es kommt in der ersten Hälfte wirklich kaum Spannung auf, Sina nimmt alles hin und selbst wenn sie mal etwas hinterfragt, so verwirft sie die Gedanken so schnell wieder, dass man es auch direkt hätte lassen können. Erst nach der Hälfte kommt eine gewisse Spannung auf, aber diese flacht auch schnell wieder ab, was sehr schade ist. Auch hier konnte die Geschehnisse einfach keine Emotionen vermitteln. 

Die Parallellen zu Büchern wie Twilight sind unbestreitbar, Lazar und die anderen Vampire können in der Sonne existieren, es gibt Vampirjäger (die aber kaum Spannung reinbringen) welche sich Ventrani nennen... Die Liste könnte endlos weitergeführt werden. 
Ich muss mich auch fragen wo dieses Buch bitte düster ist? Vielleicht für junge Leser*innen, aber für erfahrene Kenner*innen des Genres bestimmt alles andere als das. Es reicht einfach nicht, dass ein Vampir Menschen beim Trinken tötet um als düster zu gelten... 

Der Scheibstil ist allerdings sehr angenehm und leicht zu lesen, die Seiten fliegen nur so dahin. Dieses Buch war eines, das wir als Leserunde in meinem Buchclub gelesen haben und es gab auch Mädels, die es durchaus unterhaltsam fanden, ich gehörte leider nicht dazu aus oben genannten Gründen. Zudem war es für mich zu vorhersehbar und schnell gelöst. 

Mein Fazit: 
Dieses Buch war einfach nicht meins. Vielleicht finden jüngere Leser*innen und Einsteiger in dieses Genre mehr Freude daran. Für mich waren die Emotionen nicht greifbar, Sina zu naiv und schnell von allem überzeugt und die Wendungen konnten mich einfach nicht überraschen. Dazu fehlte es an Spannung und Bezeihungsaufbau zu und zwischen den Protagonisten. 
Von mir gibt es gut gemeinte 2.5 Sterne, da die Handlung ab 50% noch ein wenig an Fahrt aufnimmt und es bestimmt Fans geben wird.