Wage es!
Der Glaube daran, dass die Zukunft auf jeden Fall besser wird, hat heutzutage keine rationale Grundlage mehr: Ressourcen gehen zu Ende, die Umwelt ist verschmutzt, die Klimakatastrophe kaum noch abzuwenden. Dennoch stecken die meisten Menschen den Kopf in den Sand: Auf persönlicher Ebene macht man weiter wie bisher, auf politischer wird weiteres Wachstum angestrebt. Dabei wird eine Weiterführung der bisherigen Strategien nicht erfolgreich sein - radikales Umdenken ist gefragt. Die Konsumgesellschaft kann auf Dauer nicht weiterbestehen, Lebensqualität muss anders definiert werden. Welzel zeigt, dass eine Veränderung notwendig ist und dass jeder Einzelne damit beginnen kann und muss. Das Buch endet mit "12 Regeln für erfolgreichen Widerstand", die zur Stellungnahme und zum Umdenken auffordern.
Beim Lesen dieses Buches musste ich oft denken "Ja, genau!", und ich konnte dem Autor in vielen Punkten zustimmen. Dennoch schweiften meine Gedanken oft ab - zu viele längst bekannte Wahrheiten? Zu wenig Struktur? Zu viele Fremdwörter? Ich weiß es nicht. Auch die Folgerungen finde ich zwiespältig: Einerseits ist es gut, dass nicht vorgegeben wird, was "man" denn nun "tun" solle, sondern statt dessen zum "selbst denken", zum "Ausgang aus der selbst verschuldeten Unmündigkeit" aufgefordert wird. Andererseits sprechen mich die abschließenden Beispiele nur wenig an; da hätte ich mir auch einige aus anderen Ebenen gewünscht. Aber nun ja, da werde ich wohl selbst denken müssen!
;-)