Rezension

Wahre Freundschaft während der Golden Twenties in Berlin

Labyrinth der Freiheit -

Labyrinth der Freiheit
von Andreas Izquierdo

Bewertet mit 4.5 Sternen

Abschlussband einer Trilogie um 3 Freunde

Bereits die rund 25 Seiten umfassende Leseprobe von Andreas Izquierdos bei Dumont erschienenem historischen Roman "Labyrinth der Freiheit" führte mich auf Anhieb gedanklich zurück in die spannenden Ereignisse des 2. Bandes der Trilogie "Wege der Zeit" um die drei Freunde Isi, Artur und Carl, "Revolution der Träume" (den 1. Teil "Schatten der Welt" kenne ich noch nicht), und so konnte ich es kaum erwarten, diese auf ihren weiteren Abenteuern in Berlin während der für sie gar nicht immer so goldenen Twenties zu begleiten.
Auch bei diesem Buch passen Titel und Cover gut zum erzählten Geschehen, letzteres spricht mich sowohl optisch als auch thematisch an und besitzt einen großen Wiedererkennungswert.
Die Protagonisten treffen auf altbekannte Gegenspieler wie beispielsweise die Mitglieder der Familien Boysen und von Torstayn; auch kommen weitere Feinde hinzu, nicht zuletzt durch die kompromisslose Isi mit ihrer Unterstützung für Arme und Verfolgte wie Homosexuelle oder ungerecht behandelte Dienstboten.
Durch den bei der UFA beschäftigten Carl erfahren wir
einiges über die Welt des damaligen Films, Dreharbeiten zu "Dr. Mabuse" und "Die Nibelungen" kommen zur Sprache.
Der historische Hintergrund - Weimarer Republik, politische Attentate, Inflation, aufkommender Rechtsextremismus - wird wieder überaus geschickt mit den Erlebnissen der fiktiven Protagonisten verbunden.
Die zeitweise recht nahe ans Unerträgliche heran reichenden Grausamkeiten steigerten sich zu einem für mich etwas unerwarteten aber letztendlich nicht völlig unglaubhaften Finale.
Trotz unserer aktuellen realen Probleme bin ich dankbar, damals nicht gelebt zu haben. 

Fazit: Fulminantes Finale einer authentisch wirkenden Trilogie von den letzten Jahren des Kaiserreiches bis zu den letzten Zügen der Weimarer Republik.