Rezension

War eine Erfahrung, das Buch!

Als der Regen kam - Urs Augstburger

Als der Regen kam
von Urs Augstburger

Bewertet mit 4.5 Sternen

Als der Regen kam

Eine 54 jährige liebe, die an einem einzigen Tag entstanden ist,. Eine Frau, die Demenz hat, ein Sohn, der aus Genua extra wieder in die Heimat in die Schweiz zurück gekommen ist. Dazu noch ein gebrochener Mann, der damals aus der Stadt gejagt wurde und ein Verräter und dazu noch ein kleines, liebreizendes Kind. Das ist die Geschichte von Als der Regen kam.

Alles dreht sich um das Jugendfest in der Schweiz, wo sich zwei junge Menschen tief in die Augen blicken und sich verlieben, aber leider ging das damals nicht so, denn Helen war eine f´junge Adlige und ihr Vater ein Stadtoberhaupt und Jakob nur ein kleiner, armer Teufel, der nicht aus der Schweiz kam und deswegen früher auch schon in der Schule gemobbt wurde. Ja, aber bei dem Jungendfest hat es gefunkt zwischen den beiden und sie haben gedacht, sie haben eine Chance, denn sie haben sich den Zweig und die Frucht gegeben, als Zeichen ihrer Verbundenheit, aber sie haben die Rechnung ohne den Erzrivalen Pius gemacht, der auch auf einmal ein Auge auf Helen geworfen hat. Also verrät er am nächsten Tag seinen Freund Jakob bei dem Stadtoberhaupt und der denkt sich eine gemeine Strafe für Jakob aus, der wird von ihm und seinen Freunden, die alle Masken tragen mit Haselnusssträuchern ausgepeitscht und aus der Stadt getrieben und als das immer noch nicht reicht, wird er noch in tosendes Wasser gestoßen. Aber er wird von einem Fischer gefunden und kehrt vor 4 Jahren wieder in die alte Heimat zurück. Dort hat er wenig Kontakt mit den Einheimischen, nur mit seinen Freund, von dem er immer noch bis dato glaubte, dass er sein Freund ist. Pius zeigt ihm auch ein Grab, das angeblich das von Helen sein soll, aber Helen lebt ja noch, aber im Altersheim. Denn es ist immer schlimmer mit ihr geworden und sie musste vor einigen Jahren ins Altenheim, wo eine Stationsleitung, sie besonders ins Herz geschlossen hat. Und die ruft auch dann Mauro an, ihren Sohn, der soll kommen und sich um die Wohnung von Helen kümmern. Er kommt auch und findet in der Wohnung, in seinen Zimmer ein komisches Boot aus Rindeneiche und ganz viel blaue Schildkröten und an der Wand standen drei zahle, 201, 202, 203, aber er weiß nicht, was es bedeuten soll. Mauro kümmert sich liebreizend um seine Mutter und sie gehen auch auf das Jugendfest, das ja jedes Jahr seit 1444 schon gefeiert wird. Und auf einmal fängt Helen an zu tanzen, aber Mauro kann immer noch nichts damit anfangen. Zwischendurch wird immer von Pius erzählt, der sich , bis Jakob wieder zurück gekommen ist, immer um Helen gekümmert hat, aber er will noch eine Sache bereinigen und das ist, dass er Jakob die Wahrheit sagen muss. Aber er traut sich nicht. Jakob hat sich mit der kleinen Alina angefreundet, die Jakob als ihren Großvater auserkoren hat. Denn sie ist mit ihren Eltern in die Schweiz gezogen und braucht Freunde und lieb ist sie ja auch. Und Jakob erzählt ihr immer von seiner großen Liebe Helen. Dann startet auch das Jugendfest und >Jakob schenkt Alina das Haarband mit Stickereien von Helen, sie trägt es ganz stolz. Auf dem Fest wartet Pius schon auf Mauro und erzählt seine Geschichte, aber Mauro kann gar nicht glauben, dass Pius der geheimnisvolle Tänzer von früher sein soll. Aber Pius muss jetzt noch ein was machen, er muss Jakob die Wahrheit erzählen, das macht er auch und Mauro wird zufällig Zeuge dieses Gesprächs. Und dann geht Pius für immer von dieser Welt, er nimmt Tabletten und geht in den See. Dann redet Mauro mit Jakob, denn er hat Alina von Helen erzählt, dass sie seine Mutter ist. Und dann kommt es , wie es kommen muss, Mauro trifft auf dem Jugendfest auch noch seine gro0ße Liebe, Rahel und er fährt erst wieder nach Genua zurück. Weil die Heimleiterin den Verdacht hatte, dass Helen auch noch dazu dehydriert ist und deswegen so durcheinander ist, in einem Delir. Und sie geben ihr erst mal Medikamente und seitdem wacht sie immer weiter auf und dann kommt das große Finale. Mauro, Alina und Helen fahren zu dem Berg, wo damals alles begann in dem Boot mit Helen und Jakob und sie kann sich wieder erinnern, an ihre Jugendliebe.

Es wurde ausdrücklich geschrieben, dass Helen trotzdem noch Demenz hat, aber ein Harnwegsinfekt dazu, aber der ist soweit abgeklungen. Das Buch ist anheimelnd von früher geschrieben, vieles wurde erklärt mit dem Jugendfest. Immer wieder hat sich Helen an irgendwas erinnert, am Anfang hab ich da keinen Zusammenhang gesehen, aber zum Ende des Buches wurde vieles verständlich. Tja, das Thema Demenz wird ja jetzt immer viel geschrieben, so kann ich mir das schon vorstellen, wie das langsam beginnt, fast schleichend und dann immer mehr bergab geht. Und dass man immer weniger Erinnerungen hat, die so langsam wegfallen, man kann sich dann manchmal gar nicht mehr an die eigenen Kinder erinnern, und das find ich schlimm. Denn hier, hat sich Helen ja auch nicht an Mauro erinnert , nur in ihren Gedanken, da kam ab und zu ein Gedanke an ihm auf. Die Gespräche zwischen Alina und Jakob sind auch ganz herzlich geschrieben, einfach niedlich!

Aber die Idee, diese große Liebe, die 54 Jahre hält und das Thema Demenz ist in dem Buch sehr gut gelungen. Ich finde es ein Muss für jeden, der gern was über Demenz wissen möchte. War eine Erfahrung, das Buch!