Rezension

Was geht vor auf Altdrachenstein?

Altdrachenstein
von Günter Möller

Bewertet mit 4 Sternen

Florian hat es nicht leicht. Eine alkoholkranke Mutter, eine Schule, in der er von Lehrer als Versager abgestempelt ist und Mitschüler, die ihn erpressen, bestehlen und verprügeln. Hilfe gibt es nicht. Da wendet sich unerwartet das Blatt. Ein seltsamer Stock rettet ihm das Leben und ein neuer Lehrer lädt ihn ein, an einer anderen Schule seine Ausbildung fortzusetzen. Eine andere Ausbildung. Denn hier werden Froschwichtel gefangen, Drachen gejagt und Kampfsport trainiert. Doch auch an dieser Schule scheint einiges nicht zu stimmen und Florian und seine neue Freunde sind plötzlich mitten in einem gefährlichen Abenteuer.

Eine spannende Fantasygeschichte mit einigen Kinderkrankheiten. Florian ist manchmal ein zu lethargischer Held, der viel zu viel einfach hinnimmt und mitmacht. Von Zeit zu Zeit hat man den Eindruck, dass ein Übergang fehlt und dass die Charaktere ein bisschen mehr Tiefe vertragen könnten, um richtig mit ihnen warm zu werden. So viel zu den Kinderkrankheiten. Die Geschichte ist trotzdem eine spannende Lektüre, die einen von Seite zu Seite jagt, immer gespannt wie es weitergeht. Es gibt viel Entwicklungspotential für Folgebände und es lässt einen, trotz abgeschlossener Handlung, sehr neugierig zurück. Der zweite Band ist auf jeden Fall eine Pflichtlektüre. Der Autor wächst mit seiner Aufgabe, das merkt man und so werden auch die Punkte, die ich angesprochen habe, sich ganz sicher weiterentwickeln.

Trotz der von mir genannten Kritikpunkte ist es ein spannender Fantasyroman, der, abseits der Klischee-post-Eragon-Harry-Potter-Geschichten, ein eigenes Konzept hat, das nicht zwischen böser-realer und guter-magischer Welt schwankt, sondern auch hier viele Facetten bietet. Ein Buch, das einen in seinen Bann zieht und bei dem man gespannt ist wie es im nächsten Band wohl weitergehen mag.