Rezension

Was ist Heimat?

Der Mann in der Grube -

Der Mann in der Grube
von Pelle Gernot

Bewertet mit 5 Sternen

„...Die Grube glich einer geruhsamen Insel, inmitten einer Umgebung, in der das Leben wild dahin pulsierte...“

 

Die Grube war ein verlassener Tagebau, den sich die Natur schon ein Stück zurückgeholt hatte. Hierher hatte sich der Mann zurückgezogen. Hier lebte er seit etlichen Jahren.

Die Kurzgeschichte besticht durch ihren ausgereiften Schriftstil. Auf wenigen Seiten wird ein ganzes Leben aufgeblättert. Als Leser erfahre ich, warum der Mann in der Grube wohnt. Es war seine Art, den Verlust der Heimat zu kompensieren.

 

„...Die stille Stunde war angebrochen, in der die Natur den Atem anhielt und der vergehende Tag die karge Landschaft in eine dämmriges Licht hüllte...“

 

Und in dieser Stunde ist heute etwas anders als in all den Tagen vorher. Der Mann hört menschliche Laute. Er findet ein weinendes Kind, das sich verlaufen hat. Er kümmert sich und verspricht dem Mädchen, es in den Morgenstunde zur Mutter zurück zu bringen. Was ihm das Mädchen allerdings erzählt, erschüttert ihn. Erneut muss er mit dem Verlust der Heimat rechnen. Wie wird er damit umgehen?

Als Zugabe zur Geschichte gibt es ein Gedicht, dass den Grundgedanken nochmals auf den Punkt bringt.

Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen.