Was macht das Leben lebenswert?
Bewertet mit 5 Sternen
Diese Frage steht im Zentrum des tragischen und herzzerreißenden Romans von Jojo Moyes, in dem es um einen attraktiven und beruflich und privat sehr erfolgreichen jungen Mann geht, der mitten im Leben steht und dann eines Tages von einem Motorrad überfahren wird und fortan vom Hals an abwärts querschnittsgelähmt ist (Tetraplegie).
Das Hörbuch ist mir sehr sehr nahe gegangen und es hat mich nachdenklich gestimmt. Man sagt immer so schön "Liebe versetzt Berge" und glaubt, dass das Leben alleine dadurch, dass man geliebt wird und liebt, lebenswert ist.
Die Autorin stellt genau das in Frage und schafft ein gewisses Verständnis für den Wunsch der Betroffenen, selbst zu entscheiden, ob das Leben für sie noch genug Wert hat, um weitergelebt zu werden, und den Wunsch dieses Leben gegebenenfalls beenden zu dürfen. Es rechnet ab mit den vielen Büchern, in denen am Ende alles gut wird, weil die Liebe siegt, und es spart nicht an der Vermittlung der brutalen Wahrheit über den Einfluss, den die Entscheidung des Betroffenen für oder gegen das Leben auf die Umwelt und das Leben aller auch nur im entferntesten Beteiligten hat.
Wer will sich schon gerne von anderen vorschreiben lassen, was er zu fühlen und zu denken hat? Und wer hat das Recht über das Leben eines anderen zu urteilen?