Was oder wer ist die wahre Familie?
Bewertet mit 4 Sternen
Shilpi Somaya Gowda erzählt in ihrem Buch "Geheime Tochter" die Geschichte von Asha, einem in Indien geborenem Mädchen, welches als Einjährige von einem Ärztepaar (sie Amerikanerin und er Inder) aus Kalifornien adoptiert wird.
Dabei wird auf der einen Seite die Geschichte ihrer leiblichen Eltern Kavita und Jasu erzählt und auf der anderen Seite die ihrer Familie, Somer und Kris. Die zwei Erzählstränge wechseln sich über das ganze Buch ab.
Jasu lässt das erstgeborenen Kind „verschwinden“, da es ein Mädchen war und da beim zweiten Mal Kavita wieder ein Mädchen auf die Welt bringt, entscheidet sie sich mit ihrer Schwester es nach Mumbai ins Waisenhaus zu bringen in der Hoffnung, dass es ein besseres Leben haben kann.
Zur selben Zeit erhalten Somer und Kris in Kalifornien die Nachricht, dass Somer keine Kinder bekommen kann und nach längerem Zögern entscheiden sie sich für eine Adoption. So nimmt die Geschichte ihren Lauf, Asha wird größer und die Fragen nach ihren leiblichen Eltern, wer sind sie und warum haben sie so gehandelt, beherrschen ihre Gedanken.
Dieser Roman ist sehr einfühlsam geschrieben, zwei Welten prallen aufeinander und man liest, dass was Familie und was leibliche Eltern bedeuten können.
Das Ende ist meiner Meinung nach dann ein bisschen übereilt, so vollführt Somer eine 180°-Wendung in kürzester Zeit und auch Asha bewältigt ihr Heimatland Indien fast ohne mit der Wimper zu zucken und deshalb gibt es nur 4 Sterne.