Rezension

Was wäre wenn...?

Look Back -

Look Back
von Tatsuki Fujimoto

Bewertet mit 5 Sternen

Fujino zeichnet seit der Grundschule kleine Comics für die Schüler:innenzeitung. Als eines Tages der Lehrer fragt, ob Fujino die Schulschwänzerin Kyomoto bei den Comics mitmachen lassen würde, stehen sich die beiden Zeichnungen ab sofort gegenüber, und Fujino fühlt sich dazu angestachelt, besser zu werden. Sie besorgt sich Zeichenbücher und lernt sich zu verbessern. Doch weiterhin stehen ihre Zeichnungen hinter Kyomoto zurück und frustriert gibt sie das Zeichnen auf.
Am Ende der Grundschule bittet der Lehrer Fujino, das Abschlusszeugnis bei Kyomoto vorbeizubrungen, da diese ja nie zur Schule kommt. Widerwillig stimmt Fujino zu und sieht, wie zurückgezogen die Schulschwänzerin lebt. Kyomoto überrascht Fujino allerdings, denn sie sagt, erst Fujinos Comics hätten das Mädchen, das an einer sozialen Phobie leidet, dazu gebracht, sich für das Zeichnen zu interessieren. Nicht mehr Konkurrenz, sondern Freundschaft verbindet daraufhin die beiden Mädchen, und sie beginnen gemeinsam Manga zu zeichnen, die sehr erfolgreich werden. Fujinos offene Art bringt Kyomoto dazu sich mehr zuzutrauen, und sie traut sich einen eigenen Weg zu gehen. Fujino fühlt sich verraten in dem gemeinsamen Vorhaben weitere erfolgreiche Manga zu erschaffen, und die Freundschaft zerbricht. Eine furchtbare Tragödie zerreißt das Schweigen, und eines der Mädchen sieht sich der Frage gegenüber, ob alles anders gelaufen wäre, wenn sie auf andere Weise gehandelt hätte. Was wäre wenn...?

Das Thema des dauerhaften Schulschwänzens ist in Japan weit verbreitet, und ich fands interessant, dass das Thema aufgegriffen und damit verbunden wurde, was jemand mit so einer derart ausgeprägten sozialen Phobie mit der Zeit anfängt, in der Altersgenoss:innen in der Schule lernen und Freundschaften pflegen. Insgesamt ein Manga, der zum Nachdenken anregt. Zusätzlicher Pluspunkt: Es ist ein Einzelband!

Kommentare

Emswashed kommentierte am 07. April 2023 um 16:23

Ich habe mich gerade von meinem Sohn aufklären lassen, dass es sich dabei um Hikkomori handelt und ein gar nicht so seltenes Phänomen in Japan ist... also Menschen, die sich isolieren. Danke, fürs Aufmerksammachen.