Rezension

Was wird hier eigentlich durchleuchtet?

Was wir voneinander wissen - Jessie Greengrass

Was wir voneinander wissen
von Jessie Greengrass

Dieser Roman (wobei ich die Bezeichnung für dieses Werk schwierig finde) von Jessie Grengrass reiht wechselnd Episoden aus dem Leben der Ich-Erzählerin an Schilderungen zum wissenschaftlichen Arbeiten verschiedener historischer Figuren, darunter Wilhelm Conrad Röntgen oder Sigmund Freud. Prägende Figuren aus dem Leben der Erzählerin sind dabei die Mutter und Großmutter, auf welche näher eingegangen wird.

Mir fällt es schon bei der Kurzzusammenfassung schwer, überhaupt festzumachen, womit sich die Autorin im Roman konkret beschäftigt. Vielleicht, wie im Klappentext benannt: "Erkenntnisgewinn". Leider bleibt der Erkenntnisgewinn für den Leser bei dieser Lektüre eher gering. Selten habe ich ein Buch als so anstrengend empfunden. Es ist zäh erzählt und kommt nicht zur Sache. Vielleicht liegt das am philosophischen Anspruch der Autorin, vielleicht intellektualisiert sie einfach auch nur zu stark. Alles wirkt unglaublich verkopft und konstruiert. Für viele Beschreibungen nutzt die Autorin zu umständliche Sprachbilder. Auch fehlt mir bei den historischen Einschüben der Zusammenhang zum Text über die persönlichen Erfahrungen der Figur. Es wirkt über Strecken hinweg einfach nur wie ein zähes, unzusammenhängenes Geschwafel.

Letztendlich lässt mich dieses Buch erkenntnislos zurück. Es hat mich nicht erreichen können und ich habe danach, trotz oder wegen des hohen Sprachniveaus der Autorin, keine Lust, erneut ein Buch von ihr zu lesen. Sie wollte sicherlich in diesem ersten Roman viel verpacken, nur ist es zu gewollt zu viel geworden.

Ich habe mich gerade gefragt, warum ich dem Buch trotzdem zwei Sterne gegeben habe... wahrscheinlich aufgrund des schön anzusehenden, vielversprechenden Covers.