Rezension

Weihnachten 1941 - Ein tödliches Fest?

Dezember 41 -

Dezember 41
von William Martin

Bewertet mit 5 Sternen

Nachdem die kaiserliche Japanische Armee am 7. Dezember 1941 völlig überraschend Pearl Harbor angegriffen hat, tritt die USA unter Präsident Roosevelt am 11. Dezember in den Weltkrieg ein. Bodentruppen nach Deutschland werden noch nicht entsandt.

 

Während die amerikanische Welt die Augen auf das Kriegsgeschehen in Europa und auf den Pazifik richtet und gleichzeitig in den USA Kommunisten jagt, übersehen die Behörden, absichtlich oder nicht, dass antidemokratische und antisemitische Kräfte in Amerika um sich greifen. Vor allem in Hollywood wollen viele die einflussreichen jüdischen Filmemacher loswerden. Wie schon in der Vergangenheit gibt es mehrere Verschwörer, die ein Attentat auf den amtierenden Präsidenten planen. Einer von ihnen ist der Deutsche Martin Browning, der auf seiner Reise von Hollywood nach Washington, eine blutige Spur hinterlässt. Ihm auf den Fersen sind der FBI-Agent Carter sowie der schlecht bezahlte Lektor in Hollywood Kevin Cusack, ein Spion, der sich eigentlich zur Ruhe setzen will.

 

Und was spielt Vivian, die aussieht wie Marlene Dietrich und gerne Schauspielerin sein möchte, für eine Rolle?

 

Wird im Weißen Haus der Weihnachtsbaum in hellem Glanz erstrahlen?

 

Meine Meinung:

 

Es dauert ziemlich lange bis alle Mitwirkenden vorgestellt worden sind. Nicht immer ist die Rolle, die sie hier spielen von Beginn an klar, denn es gibt Agenten und Doppelagenten. Es scheint, als wäre die zukünftige Attentäter den Behörden immer einen Schritt voraus.

 

Sehr gut ist das politische Umfeld in den USA dargestellt. Der Angriff auf Pearl Harbour trifft die USA am falschen Fuß, weshalb die Gegner von Franklin D. Roosevelt ihn gerne ersetzen wollen. Den einen reicht es, ihn abzusetzen, die anderen wollen ihn gleich töten. Mord an einem Präsidenten ist ja in Amerika nicht gar so selten (wie man auch aktuell sieht) und Feinde hat Roosevelt genug. Vor allem die amerikanischen Nazis, die ihn und seine Politik hassen, üben für den Ernstfall.

 

Interessant finde ich den Schwenk nach Hollywood, wo wir einigen Schauspielerinnen und Schauspielern begegnen, die noch am Anfang ihrer Karriere stehen.

 

So erleben wir mit, wie der fiktive Kevin Kusack am 8. Dezember 1941 aus der Fülle von eingesandten Büchern und Manuskripten, soeben eines lesen muss, das wenig später ein Welterfolg werden sollte: Es handelt sich um das bislang unproduzierte Theaterstück Everybody Comes to Rick’s (Jeder geht in Ricks Bar) von Murray Burnett und Joan Alison aus dem Jahr 1940. Der reale Lektor heißt Stephan Karnot und prophezeit dem „anspruchsvollen Kitsch“ ein großes Potential. Er wird auch Humphrey Bogart für die Hauptrolle vorschlagen. Der Titel des Films ist „Casablanca“.

 

Das Cover ist gut gelungen, denn man sieht das Weiße Haus durch das Zielfernrohr eines Scharfschützen.

 

Manche Stellen hätten für meinen Geschmack ein wenig gekürzt werden können, aber das ist jammern auf hohem Niveau-

 

Fazit:

 

Gerne gebe ich diesem Thriller, der durch ein gutes Setting und viel Spannung besticht, 5 Sterne.