Rezension

Weihnachten, Hirn und Ikea

Der törichte Engel
von Christopher Moore

Bewertet mit 4.5 Sternen

Weihnachten ist in Pine Cove eigentlich so, wie man es sich in Amerika vorstellt: Besinnlich, stressig, bunt. Das ändert sich allerdings, weil Lena Marquez nach einem Streit ihren Ex-Mann Dale versehentlich tötet. Ursache des Streits war, dass er nichts für die Heilsarmee spenden wollte. Als er stirbt, steckt Dale in einem Weihnachtsmann-Kostüm. Unglücklicherweise sieht der kleine Josh, wie der Weihnachtsmann stirbt und wünscht sich daraufhin, dass Santa ihn wieder zum Leben erwecken möge. Er betet mit einer solchen Inbrunst, dass der Erzengel Raziel zur Erde geschickt wird, um Joshs Wunsch zu erfüllen. Allerdings ist Raziel ein bisschen - sagen wir - ungeschickt und erweckt den gesamten Friedhof, neben dem Dales Leiche verbuddelt wurde, gleich mit, so dass nun ein Haufen Zombies versucht, die Lonesome Christmas Party in Pine Cove zur "Nahrungsaufnahme" zu nutzen...

Dank der Warnung im Vorwort weiß man wenigstens noch vor dem Lesen, dass man dieses Buch trotz des niedlichen Engels auf dem Cover mal gleich wieder von der gedanklichen Weihnachtsliste für Oma streichen kann. Dafür wäre es vielleicht was für meinen Bruder... aber ich schweife ab.

Am Anfang kam mir das Buch etwas skurril bis dämlich vor. Das Skurrile blieb, dazu kam zeitweilige Lachanfälle. Die Charaktere sind so schön ausgestaltet und oft überzogen, dass es einfach nur lustig ist. Dazu kommen so einige Andeutungen auf religiöse und politische Bezüge, dass es nicht zu platt ist.

Das Buch lässt sich auch gut im Sommer lesen, da es nur vom Kontext her ein Weihnachtsbuch ist - es braucht nicht zwingend Schnee und bunte Lichter.

Klare Empfehlung für alle, die auf etwas skurillen Humor im Sinne von South Park, "Dämliche Dämonen" und Konsorten stehen!