Rezension

Weihnachten mal anders

Das Fest der Liebe -

Das Fest der Liebe
von Jean Meltzer

Bewertet mit 4 Sternen

Die Fülle an Informationen erschlägt einen stellenweise

„Das Fest der Liebe“ von Jean Meltzer erzählt eine turbulente Weihnachtsstory, die eigentlich gar keine Weihnachtsstory ist.

Margot Cross ist das Pseudonym einer äußerst erfolgreichen Autorin von weihnachtlichen Liebesromanen. Niemand ahnt, dass ausrechnet Rachel Rubenstein-Goldblatt, die Tochter des berühmten New Yorker Rabbis dahintersteckt, die selbst niemals Weihnachten feiern durfte. Trotzdem ist Rachel der wohl größte heimliche Weihnachtsfan, worüber nur ihr bester Freund Bescheid weiß. Doch jetzt möchte ihr Verlag eine neue Story, die sich diesmal um das jüdische Chanukka-Fest drehen soll. Rachel sucht verzweifelt nach Inspiration, die sie auf der glamourösen und exklusiven Chanukka-Party von Jacob Greenberg sammeln könnte. Aber Jacob ist nicht nur ihre erste unglückliche Liebe, sondern seit dem jüdische Ferienlager mit zwölf Jahren auch ihr schlimmster Erzfeind.

 

Wenn man das Nachwort liest, wird klar, wie viel Jean Meltzer von ihrer eigenen Lebensgeschichte in dieses Buch gepackt hat. Durch diesen Kontext konnte ich einiges besser bewerten und verstehen.

Der Schreibstil liest sich leicht und locker, auch wenn ich manchmal ein wenig über die Fülle an religiösen Informationen und Begriffen gestolpert bin. Für Laien ist das stellenweise etwas überfordernd, auch wenn es sich für die Charaktere authentisch und natürlich anfühlt.

Rachel, ihr besonderer familiärer Hintergrund und ihre chronische Krankheit stehen im Fokus der Geschichte, was die romantischen Verwicklungen oft in den Hintergrund drängt. Ich fand gut, dass die Autorin mit Vorurteilen über diese spezielle und ernste Erkrankung aufräumt und die alltäglichen Schwierigkeiten ungeschönt beschreibt. Doch Rachel kämpft nicht nur mit ihren gesundheitlichen Schwierigkeiten, die sie vor ihrem Umfeld verbirgt, sondern auch mit den streng-konservativen Ansichten ihres Elternhauses, die sie zu weiteren Lügen zwingen. Weihnachten ist ihr guilty pleasure, was ich irgendwie niedlich und liebenswert fand. Manchmal war es jedoch ein wenig übertrieben, wie fest Rachel als erwachsene Frau in den Mustern ihrer Kindheit gefangen ist.

Jacob ist kein schlechter Kerl, aber einige seiner Aktionen waren echt too much. Dass man mit zwölf die Liebe fürs Leben findet, konnte ich den Charakteren leider nicht komplett abnehmen, vor allem, dass man mit 30 nahtlos wieder an der Beziehung ansetzt. Die gefühlt unzähligen religiösen Rituale und Pflichten überlagern die romantischen Funken ein wenig und nehmen der Story etwas die Leichtigkeit. Dafür ist die Auflösung am Schluss fast schon zu easy.

 

Mein Fazit:

Die Lovestory ist durchaus unterhaltsam und voller interessanter Informationen. Wer mal eine alternative Weihnachtsgeschichte versuchen möchte, der ist bei diesem Buch gut aufgehoben.