Rezension

"Weltregierung" oder "Öko-Diktatur"

Der neunte Arm des Oktopus
von Dirk Rossmann

Bewertet mit 4 Sternen

Hier geht es um den Klimawandel und Herr Rossmann hat eine Idee, wie man ihn aufhalten könnte.

Geschickt und nach Machart eines handwerklich gut gemachten Thrillers werden Fäden gesponnen, geografisch wie zeitlich. Die Orte von Relevanz sind Miami, Mexico City, New York City, Boston, Peking, Moskau, Dschidda, Ita Egbe, Ugo, Mumbai, Pune, Rio de Janeiro, Brasilia, Sao Paulo et cetera. Die Handlung beginnt 2018, schreitet von dort bis zum Jahr 2026 fort und wird immer wieder einer Retrospektive aus dem Jahr 2100 gegenübergestellt.

Es sind unglaublich viele Fakten in die Geschichte verwoben worden. Dadurch ist die Darstellung der Zukunft detailliert und realistisch geworden.

Die zentrale Frage dieses Klima-Thrillers formuliert der Erzähler auf Seite 248 so: "Und musste nicht die Klimakatastrophe mit allen Mitteln aufgehalten werden, selbst wenn die Mittel brutal und diktatorisch waren?"

Ob nicht eine "Weltregierung" oder "Öko-Diktatur" mit weitgehenden Befugnissen, wenn schon keinen gerechten, dann vielleicht einen klimagerechten Krieg führen darf – denjenigen, der uns vor dem Untergang bewahrt?

Man gehe die politischen Akteurinnen und Akteure im eigenen Land wie in den großen Machtzentren der Welt durch und frage sich, wer von ihnen für ein Kooperationsmodell zu gewinnen wäre.

Man sollte dem Autor danken, dass er den Mut hatte, auf der Hand liegende Optionen anzusprechen. Damit hat er viele, die im politischen Geschäft unterwegs sind, desavouiert.

Und zu guter Letzt Habe ich mich nach dem ersten Viertel in die Geschichte gut reingefunden und am Ende gibt Herr Rossmann ein bisschen an mit seinen prominenten Kontakten…