Rezension

Wenn der Mensch der Mythos ist

Die Jäger der Nacht - Andrew Fukuda

Die Jäger der Nacht
von Andy Fukuda

Bewertet mit 4 Sternen

Es handelt sich um einen Vampirroman, der die typischen Grundelemente einmal so richtig schön verdreht.

Die Welt wird von Vampiren beherrscht, sie schlafen tagsüber, gehen den allnächtlichen Tätigkeiten - die in unserer Gesellschaft eher tagsüber üblich sind - nach und der Mensch wurde mittlerweile zum schmackhaften Mythos stilisiert, weil Menschen so gut wie ausgestorben sind.

Gene verbirgt sich in dieser Gesellschaft. Er ist ein Mensch und durch Isolation und zig Vorkehrungen, um nicht beachtet zu werden, hat er es geschafft unter Vampiren zu überleben.

Doch dann gewinnt Gene in der Lotterie. Gemeinsam mit anderen Vampiren darf er an einer Menschenjagd teilnehmen.
Ein großes mediales Ereignis und eine große Gefahr für Gene beginnen.

An dieses Buch bin ich mit relativ geringen Erwartungen herangegangen und wurde positiv überrascht. Mir gefällt schon einmal, dass der Autor das Spiel einfach umdreht: die Gesellschaft besteht aus Vampiren und die Menschen sind hier die mystischen Wesen, eine Sage oder eine vage Erinnerung aus alter Zeit.

Durch diesen umgedrehten Rahmen, bieten sich dem Autor viele neue Möglichkeiten, die er doch recht gut ausspielt. 

Gene selbst ist ein undurchdringbarer Charakter. Er hat sich der vampiristischen Lebens- und Denkweise so weit wie möglich angepasst und daher sind all seinen Handlungen und Gedanken nüchtern geprägt und auf’s Überleben ausgerichtet.

Teilweise mangelt es der Handlung allerdings an Logik und auch der Protagonist hätte davon eine gute Portion vertragen können.

Vampire müssen zB nicht trinken und daher ist Gene - was die Körperhygiene betrifft - einem erheblichen Wassermangel ausgesetzt, weil Duschen oder Wasserleitungen schwer zugänglich sind. Aber auch wenn Vampire keine Körperausdünstungen produzieren, denke ich mir, dass sie sich trotzdem waschen müssten. Immerhin sind ihre Gesichter nach einer Mahlzeit mit Blut verschmiert … 

Obwohl sich diese Logikfehler quer durch das ganze Buch ziehen, habe ich die Lektüre sehr genossen.

Es war fesselnd, mal eine andere Perspektive anstatt der üblichen Vampirgeschichten kennenzulernen, ich fand es interessant, einen jungen Menschen in dieser feindlichen Umgebung zu begegnen und durch die spannende Handlung liest sich das Buch richtig gut.

Ein verkraftbarer Cliffhanger lädt zum 2. Teil ein - ich bin darauf gespannt!

Die Reihe:
Die Jäger der Nacht
Die Jäger des Lichts

 

© NiWa