Rezension

Wenn die Kuckuck zweimal klingelt

Wenn die Kuckuck zweimal klingelt - Katja K.

Wenn die Kuckuck zweimal klingelt
von Katja K.

Inhalt
Katja K. ist Gerichtsvollzieherin in einem der wohlhabenden Wohngegenden in München. Doch obwohl gerade hier alles vor Geld und Reichtum strotzt und man meinen könnte, dass eine Gerichtsvollzieherin eher weniger zu tun hat, ist Katja K. vollauf beschäftigt. Gerade die Reichen und Schönen stecken bei Zahlungsaufforderungen und Mahnungen offensichtlich vermehrt den Kopf in den Sand, so nach dem Motto "Wenn ich es nicht sehe, dann sieht es mich auch nicht". Doch die Gründe für die Zahlungsunfähigkeit sind so vielschichtig wie das Leben selbst. Von der armen Charity-Lady, die auf einen Heiratsschwindler herein gefallen ist, über den Unternehmer, der sein ganzes Vermögen auf seine Verlobte überschrieben hat, um der Zahlung von Kindesunterhalt entgehen zu können, bis hin zur talentierten Bäckerin, die zwar wirklich Talent in ihrem Handwerk hat, aber ansonsten vom Unternehmertum wenig versteht. Doch auch skurilles kommt im Leben von Katja K. nicht zu kurz. So treibt sie auch mal Schulden direkt bei einem Heavy Metal Konzert ein oder bei einer Abendgala oder auch gerne mal in einem kleinen Dschungel mitten in München.
Cover
Das Cover hat mich sofort angesprochen, als ich es gesehen habe. Es ist in einem wirklich knalligen Pink gehalten und zeigt einen Comic-Kuckuck, der mitsamt Aktentasche in Richtung eines Hänge-Häuschens fliegt. Ich hätte für solch ein Buch dieses Cover bestimmt nie erwartet und das macht es meiner Meinung nach so besonders. Es fällt definitiv auf.
Das hat mir gefallen
In dem Buch werden kleine Kurzgeschichten erzählt, die sich alle um die Gerichtsvollzieherin Katja K. drehen. Sie ist in München tätig und hat vor allem mit den "Schönen und Reichen" zu tun. Hierbei handelt es sich nicht um eine toternste Tatsachenerzählung, sondern wie bereits auf dem Cover aufgezeigt wurde um die Kuriositäten, die solch ein Beruf mit sich bringen kann. Und obwohl bestimmt die eine oder andere Geschichte etwas überzogen erscheint, kann ich mir gut vorstellen, dass diesen Geschichten doch ein Kern an Wahrheit zugrunde liegt. Das Leben ist nun mal vielschichtig und auch wenn man an manchen Stellen denkt "Das kann aber nicht wahr sein", kommt einem beim zweiten Blick dann doch der Gedanke, dass es irgendwo auf dieser Welt genau so einen Verrückten geben wird. Die Hauptfigur Katja K. war mir dabei sehr sympathisch und meiner Meinung nach schafft dieses Buch auch mal einen anderen Blick auf den Beruf des Gerichtsvollziehers. Im Volksmund ist der Beruf doch meist negativ behaftet. Aber durch dieses Buch bekommt man auch einen Blick hinter die Kulissen und hinter die Person hinter der Bezeichnung "Gerichtsvollzieher". Denn Katja K. ist nicht, wie vielleicht erwartet, immer die Böse, deren erstes Ziel es ist, andere Menschen in den finanziellen Ruin zu treben, sondern zeigt Mitgefühl und bietet auch bei Fällen Hilfe an,, bei denen manch anderer vielleicht bereits die Geduld verloren hätte. Dabei werden die Geschichten im Ich-Erzählstil geschrieben und somit erhält man in die Gefühlswelt von Katja K. einen guten Einblick. Außerdem half der Erzählstil, das Buch recht schnell und recht flüssig wegzulesen.
Das hat mir nicht gefallen
Das Buch hat mich gut unterhalten und zumeist auch amüsiert. Daher habe ich dieses Mal gar nichts auszusetzen.
Fazit
"Wenn die Kuckuck zweimal klingelt - Kurioses aus dem Leben einer Gerichtsvollzieherin" ist ein kurzweiliges, amüsantes Buch, das sich flüssig lesen lässt. Es hat mich gut unterhalten und da es mit knapp 200 Seiten recht "knapp" ist, lässt es sich wunderbar "nebenher" lesen.