Rezension

Wenn ein Funke zu einem Großfeuer wird

Die brennenden Kammern - Kate Mosse

Die brennenden Kammern
von Kate Mosse

Bewertet mit 4 Sternen

Der Titel des Buches verwirrt zunächst, denn es geht weder um Feuer noch um Kammern. Die Geschichte handelt vielmehr von einem brisanten religiösen Konflikt im Frankreich des 16. Jahrhunderts. Die Protagonistin wird wie in vielen dieser historischen Romane aus ihrem gewohnten Umfeld gerissen und muss sich in einer völlig neuen Welt zurechtfinden. Dabei begegnet sie unverhofften Freunden, unerbittlichen Feinden und ihrer eigenen Vergangenheit, von der sie bislang nichts wusste. So weit wie üblich. Interessant wird es jedoch da, wo das Leben der Menschen von der Religion und der Frage, wie man Gott zu dienen habe, so stark beeinflusst wird, dass das bisherige Leben nicht so fortgeführt werden kann. Die Protagonistin muss sich entscheiden: Folgt sie ihrer Familie und dem Althergebrachten trotz Zweifeln und Kritik, oder folgt sie der Liebe und dem Drang nach Neuem, so verführerisch und gefährlich? Es überrascht am Ende nicht, dass alles gut ausgeht, die Bösen ihre gerechte Strafe erlangen und die Ruhe wieder einkehrt, wenn auch auf einem anderen Niveau. Was von dem Buch bleibt, ist die Erinnerung daran, dass eine Idee, die als Funke beginnt, zu einem Großfeuer werden kann, das alte Mauern nicht nur in den Köpfen niederreißt.

Fazit: Ein authentisches Leseerlebnis für diejenigen, die Religionsgeschichte und Spannung im ausgehenden Mittelalter gern lesen.