Rezension

Wenn Elternliebe fehlt

Das Buch der Schwestern -

Das Buch der Schwestern
von Amélie Nothomb

Bewertet mit 4 Sternen

„...Das erste Ereignis in Noras Leben war Florents Liebe. Sie wusste, dass es sonst keine Liebe und kein Ereignis mehr geben würde...“

 

Mit diesen Zeilen beginnt ein Roman, der die verschiedenen Schattierungen der Liebe zum Inhalt hat. Der Schriftstil ist sehr gut ausgearbeitet, Er bringt die Probleme gekonnt auf den Punkt.

Eigentlich sind sich die beidne genug. Dann aber entscheidne sie sich für ein Kind. Tristane ist ein Schreikind. Doch mit wenigen Worten kann Florent sie beruhigen.

 

„...Hör auf, Tristane. Mama liebt dich, ich liebe dich, alles ist gut. So, und nun ist Schluss mit dem Rumgeheule...“

 

Dass diese Worte im Unterbewusstsein Spuren hinterlassen haben, wird sich später zeigen. Mit sechs Monaten kommt sie in die Krippe. Zu Hause kümmern sich die Eltern zwar um sie, aber dass bedingt nur Essen und Körperpflege. Zeit für das Kind haben sie keine. Es fehlt Wärem und Geborgenheit.

Tristane ist fünf Jahre, als sie ein Schwesterchen bekommt. Voller Liebe kümmert sie sich von Anfang an um die Kleine. Die Geschwisterliebe trägt beide durch die Jahre. Sie haben unterschiedliche Begabungen, unterstützen sich aber gegenseitig. Es wird deutlich, wie anders scih Laetita durch die Liebe der Schwester entwickelt. Sie hat ein gesundes Selbstbewusstsein und eine entsprechende Ausstrahlung.

Das Bild der Mutter als Egoistin wird von Seite zu Seite klarer. Während Florent zumindest lobende Worte für seine Kinder hat, sind sie Nora nur lästig.Es ist Laetita, die das Verhalten der Mutter durchschaut..

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es erzählt eine etwas andere Familiengeschichte