Rezension

Wer einen Mix aus leicht-frechem Frauenroman und Krimi mag…

Blaues Blut, 5 Audio-CDs - Felicitas Gruber

Blaues Blut, 5 Audio-CDs
von Felicitas Gruber

Bewertet mit 3 Sternen

Konnte mich leider dafür nicht erwärmen. Der Fall zu simpel, die Figuren eher klischeehaft. Aber für die Fans der Reihe oder für die Leserinnen, die einen Mix aus leicht-frechem Frauenroman und Krimi mögen, kann „Blaues Blut“ durchaus empfehlenswert sein. Als eine leichte Unterhaltung nebenbei kann man den Krimi durchaus nehmen.

Eine attraktive Frau um die vierzig wird in ihrer noblen Wohnung in München, in der Badewanne, tot aufgefunden. Etwas später wird noch eine Frau ähnlichen Alters ermordet.

Dr. Sofie Rosenhuth ermittelt in den Mordfällen, bei denen ihr ehem. Verehrer Charlie Loessl, der Polizeireporter, der sonst durchaus in Bekanntenkreisen Sympathien genießt, bei der Polizei aber als Hauptverdächtiger fungiert, da diverse Gegenstände mit Charlies Fingerabdrücken an den Tatorten gefunden worden sind. Das erste Mordopfer ist  Charlies Ex-Frau, das Zweite gehört auch zu seiner Familie.

Man lernt im Laufe der Ermittlungen die adeligen Familie von Loessl kennen, die nun aus zwei betagten Menschen um die achtzig besteht: der Tante von Charlie und seinem Vater. Es gäbe da noch einen Onkel, bloß niemand weiß, wo er steckt.

Sofie glaubt an Charlie. Sie kann es sich nicht vorstellen, dass er mit den Morden etwas zu tun haben kann und ermittelt auf eigene Faust, oft im Geheimen von ihrem Freund Joe Lederer, dem Kommissar, der die Sache offiziell aufklären soll.

Einige Figuren: Familienmitglieder von Loessl, Sofies Kollegen, wie die Angestellten kamen mir sehr lebendig rüber. Lediglich Sofie selbst, Joe, ihre Tante blieben für mich eher blass, wenn nicht gesagt klischeehaft. Joe kam mir dümmer vor, als es ihm seine Position erlaubt hätte. Gut möglich, dass man die Reihe vom Anfang an kennen muss, um in den Genuss der Geschichten um Sofie zu kommen. „Blaues Blut“ stellte für mich die erste Begegnung mit der Frau Dr. Rosenhuth &Co. dar und ich fühlte mich insg. nicht abgeholt. Auch der Fall an sich war mir zu simpel: Früh wusste ich, wer hinter den Morden steckt. So etwas wie Spannung kam nicht auf, und besonders humorig oder amüsant fand ich die Geschichte auch nicht. Recht viel Raum nehmen die Familienfehden und Beziehungskisten ein. Leider wurde auch zu viel erklärt, besonders zum Schluss.

Das Lokalkolorit kommt gut durch, der rege Gebrauch des bayrischen Dialekts trägt wesentlich dazu bei. Die Vorleserin Tatjana Pokorny bringt es gekonnt rüber. Aber insg. konnte ich mich für ihre Darbietung nicht so recht erwärmen.

Für die Fans der Reihe oder für die Leserinnen, die einen Mix aus leicht-frechem Frauenroman und Krimi mögen, kann „Blaues Blut“ durchaus empfehlenswert sein. Als eine leichte Unterhaltung nebenbei kann man den Krimi durchaus nehmen.