Rezension

Wer ist der Mörder?

Madison Mayfield - Die Augen des Bösen
von Rainer M. Schröder

Bewertet mit 4 Sternen

Nach dem Tod ihrer Eltern kam Madison Mayfield in das Haus ihres Onkel. Er ist selten zu Hause, aber seine Frau und die Zwillinge sind nicht erfreut, Madison im Haus zu haben. Dass Madison Visionen hat, die sie selbst als „Die Augen des Bösen“ bezeichnet, trägt zusätzlich dazu bei. Daher ließ die Tante sie auch in die Nervenheilanstalt Bedlam schaffen. Als Madison wieder entlassen wird, wird sie von ihrer neuen Gesellschafterin Leona abgeholt, die von der Tante eingestellt wurde. Blake Scarboro, der einmal bei Scotland Yard war, will Madison sprechen. Sie will zunächst nicht. Erst als üble Verbrecher ihre Fähigkeiten nutzen wollen, wendet sie sich an Scarboro.

Das Buch hat einen angenehmen Schreibstil, der gut zu der Zeit Ende des 19. Jahrhunderts passt.. Das Buch lässt sich schnell und flüssig lesen.

Mir ist Madison sympathisch. Ihre Visionen machen ihr Angst, was man sehr gut nachvollziehen kann. Sie hat es nicht leicht im Hause ihrer Verwandten. Ihre hochnäsige Tante ist froh, wenn sie Madison nicht sehen muss und die Zwillinge Alisha und Cora sind hinterlistig und gemein.

Obwohl Leona von der Tante eingestellt wurde, ist Madison nach anfänglichem Misstrauen sehr froh über Leonas Gesellschaft. Die beiden unternehmen viel und doch scheint Leona ein Geheimnis zu haben, denn sie versteht eine Gaunersprache und weiß sich in allen Lebenslagen zu helfen.

Dann gibt es da noch einige Bösewichte, die Madison auf den Fersen sind und denen ein Menschenleben nichts gilt. Dagegen sind der eigenartige Scarboro  und seine ebenso merkwürdigen Gehilfen sympathisch und hilfsbereit.

Alle Charaktere sind gut beschrieben, so dass sie förmlich vor Augen hat. Die Beweggründe für ihr Handeln sind schlüssig.

Die komplexe Geschichte ist von Anfang an spannend und steigert sich zum Schluss noch einmal. Das Ende ist so gewählt, dass eine Fortsetzung nicht ausgeschlossen ist.

Es macht Spaß, dieses Buch zu lesen.