Rezension

Wer ist die Frau ohne Gedächtnis?

Madame le Commissaire und die Frau ohne Gedächtnis
von Pierre Martin

Bewertet mit 3 Sternen

nicht überzeugend

Unversehens stolpert, nein fährt Madame le Commissaires Assistent Apollinaire in einen neuen Fall: eine verletzte Frau läuft ihm vor seinen 2CV. Da sie nicht weiß, wie sie heißt und wo sie herkommt, nimmt Apollinaire sie mit in sein Büro, um Nachforschungen anzustellen. Daraus entwickelt Pierre Martin einen spektakulären Fall, denn Isabelle Bonnet und Apollinaire werden eine Entführung aufklären und ein Attentat verhindern.

Pierre Martin versteht es ausgezeichnet, die Stimmung an der Cote d' Azur und in der Provence wiederzugeben und versetzt die Leser in Urlaubsstimmung, denn trotz der Beschreibung und teilweise nicht ungefährlicher Szenen handelt es sich eher um einen Wohlfühl-Krimi. Isabelle Bonnet verarbeitet nach den Tod ihres ehemaligen Liebhabers Thierry Blès. Insofern schließt dieser Band unmittelbar an den Vorgängen an. Isabelle Bonnet ist eine ausgesprochen attraktive, lebenslustige und unabhängige Frau. Ich kann mir nur sehr schwer vorstellen, dass sie nach ihrem Lebenslauf mit dem ruhigen Leben in Fragolin zufrieden ist. Deshalb sucht sie Aufgaben, die die zuständige Stelle als tragische Unfälle einstufen. So ist es auch in diesem Fall, in dem drei scheinbar völlig unzusammenhängende Ereignisse miteinander zu tun haben. Ein Lichtblick für mich ist ihr chaotischer Assistent Apollinaire, der sehr gut kombinieren kann und immer wieder mit neuen Fähigkeiten überrascht.

Die Art und Weise, wie Madame le Commissaire ermittelt, ist durchaus ungewöhnlich und nicht immer realistisch. Allerdings gelingt es ihr so, die Verbindungen zu finden und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.

Leider kann mich dieser Krimi nicht überzeugen, dazu erscheint mit vieles zu weit hergeholt, teilweise zu unrealtistisch und einige in meinen Augen unnütze Wiederholungen.