Rezension

Wer klaut meine Identität?

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von Ansgar Thiel

Bewertet mit 4 Sternen

2046 wird in Berlin Doktor Mallmann, Erfinder der Virtual Work und ehemaliger Arbeitsminister der europäischen Regierung,  ermordet. Rache? Eifersucht? Politische Gegner?

 Alle  Menschen müssen virtuell arbeiten, es gibt nur wenige Ausnahmen. Jeder Arbeitende bekommt Bürgergeld. Außerdem kümmern sich künstliche Intelligenzen, die Servanten, um viele Belange. Soziale Unruhen sollen damit ausgeschlossen werden. Wer sich verweigert, verliert Schutz und sämtliche Rechte. Klar, dass eine Opposition entsteht. Und Identitätsdiebstahl zunimmt, sogar durch Morde. 

Mia Babic, vielfach qualifiziert, Kollege Di Marco und Freundin Richie Henson bilden ein toughes Team, das einen Serienmörder im Netz und in der analogen Welt jagt. Sie treffen auf halblegale Existenzen, Computergenies, geniale Hacker, tumbe Polizisten und tappen in Fallen. 

Ansgar Thiel hat eine spannende Dystopie geschrieben. Seine Helden sind sympathisch, aber es gibt genug fiese Gegenspieler. Auch die Welt, die auf den ersten Blick akzeptabel scheint, ist nicht wirklich erstrebenswert. Leider aber nicht unrealistisch, das macht diesen Cyberthriller nachdenkens- und lesenswert. Interessant, spannend, aber oft  aufgezählten Namen vorgeblicher Designermarken nerven ein wenig, die Handlung hätte etwas Straffung gut vertragen. 

Empfehlenswerter Thriller aus dem Gmeiner Verlag.

Kommentare

hobble kommentierte am 06. August 2021 um 07:18

klingt gut