Rezension

Wer spinnt die Fäden?

Die Drachenhexe (Band 1): Licht und Schatten - J. K. Bloom

Die Drachenhexe (Band 1): Licht und Schatten
von J. K. Bloom

Bewertet mit 5 Sternen

Rezension „Die Drachenhexe (Band 1): Licht und Schatten“ von J.K. Bloom 

 

 

 

Meinung 

 

J.K. Bloom gehört zweifelsohne zu meinem favorite Autoren von denen ich alles lese. In ihren bisherigen Büchern herrschte jedoch nie ein solch enormer Teil Düsternis, Dunkelheit, ja sogar Grausamkeit. Gerade dies aber, begeisterte mich von A bis Z. Ungewöhnlich anders, jedoch genauso packend wie ich es von ihr gewohnt bin. 

 

Das Cover passt zur Geschichte wie der Deckel auf den Topf und wird in jedem Regal zum Eyecatcher. Als ich diese Geschichte begann, hatte ich keine Ahnung was mir bevorstand. Kalte Gänsehaut ergriff von mir Besitz ob der schwarzen, dunklen Worte. Es war wie ein Sog, dem ich nicht widerstehen konnte. Die bildlichen Beschreibungen und der Weltenentwurf entfachten sofort ein Feuer in mir, dass zu Löschen ich nicht vermochte. Ich fühlte mich noch stärker angezogen und konnte das Buch nicht zur Seite legen, als in ihren anderen Werken. Vielleicht, weil mir dunkle Seelen bekannt sind. 

 

J.K. Bloom fackelt im Auftakt ihrer Drachenhexe nicht lang und kommt prompt mit einem rasanten, actionreichen Start daher, der von Liebe, Hass und Macht alles beinhaltet. Freyja ist ein Charakter, der von so viel Düsternis umgeben ist, scheinbar ohne jeglichen Gefühle, dass mir Schauer den Rücken hinab rannen. Doch auch wenn Freyja vor nichts halt macht und höchst grausam erscheint, sind gerade diese Art Figuren jene, die mich am meisten faszinieren. Warum sind sie so geworden? Was denken sie? Liegen ihre Gefühle tief begraben? 

 

Ich fand ihren Charakter unheimlich geheimnisvoll und folgte ihr blindlings überall hin. Hätte ich gewusst, dass ihre Aura so verzehrend ist, ich hätte das weite gesucht. Nein wahrscheinlich doch nicht. Denn dafür bin ich viel zu neugierig. Zudem wurde es noch spannender, als der Engel Lucien auf den Plan trat. Dunkelheit gegen das Licht. Wer von beiden sollte diesen Kampf gewinnen? Denn Lucien war nicht gekommen, um mit Freyja Freundschaft zu schließen, sondern um das Monster zu vernichten. Wahnsinn, ich sag euch, hier prallen Welten aufeinander, schlimmer als der Urknall selbst. Und keiner kann sich davor schützen. 

 

Kann die Finsternis überhaupt besiegt werden? Ich hatte selbst keine Ahnung und meine Hoffnung schwindete mehr als einmal. Denn diese Geschichte geht so viele Zickzack Wege, dass ich bald schon im Netz der Intrigen, Machtspiele und Wirrungen verloren war. Wer zog die Strippen? Wessen Fäden waren es, die hier gesponnen wurden? Tja, Geheimnisse, Rätsel, und das alles von der Größe eines Berges. Ich lief durch eine Welt, die mir hätte Eiseskälte bescheren sollen, stattdessen zog sie mich magisches an. Jede Frage führte nicht immer zu Antworten und jede Antwort führte dennoch zu neuen Fragen. Ihr seht, den Durchblick zu haben ist eine Kunst. 

 

Zudem nimmt die Geschichte eine Wendung an, die mich erst mal gefühlt Stunden die Luft anhalten und schockiert vor mich glotzen ließ. Hatte die Autorin das wirklich getan? Ja sie hatte. Damit überraschte J.K. Bloom auf ganzer Linie und ich war begeistert, begeistert, begeistert. „Die Drachenhexe“ ist ein unvorstellbares Erlebnis, ein Page Turner in bester Kino Manier. Hier steckt Dark Fantasy hinter den Seiten auf höchstem Niveau. Für mich die bisher beste Reihe der Autorin. Ein Juwel, der sich in deine Gedanken und Träume brennt. 

 

 

Fazit 

 

„Die Drachenhexe: Licht und Schatten“ bildet einen unvergesslichen Auftakt, voller Dunkelheit, Finsternis und Dramatik. Eine Geschichte, blutig und grausam, die mit ihren unzähligen Facetten und seiner Atem raubenden Bildgewalt auf ganzer Linie fasziniert. Die starken Kontraste der Figuren sowie der Stil waren von der ersten Seite bis zur letzten einnehmend und von solcher Intensität, dass es mich schier überrollte. Zweifelsohne ist dieser Auftakt ein Highlight und deren Nachhall noch ewig in den Gedanken klingen wird. Ein Festmahl, mit einem bedrohlichen Schatten. Doch wer ist der wahre Feind? 

 

 

 5/5 Sterne