Rezension

Wer "Zwei an einem Tag" toll fand, wird auch dieses Buch mögen

Ein Tag und eine Nacht
von Sofie Cramer Sven Ulrich

Bewertet mit 4.5 Sternen

Wie bei Em und Dex, schoss es mir durch den Kopf, als ich die ersten Kapitel dieses Romans gelesen hatte. Nur dass hier die Rollen vertauscht sind. Hier ist es Till, der die Vernunft und die eher "spießige" Seite repräsentiert. Der mehr oder weniger erfolglos seinen Weg sucht und auf dessen Herz immer noch der Schatten seiner großen Liebe liegt. Und hier ist es Oda, die wie ein Schmetterling von einer Blüte zur nächsten fliegt, die nie zu lange an einem Ort verweilen kann, sich aber erfolgreich als Künstlerin (Fotografin) verwirklicht hat. Und die kein bisschen ahnt, wie sehr sie ihren besten Freund aus Studienzeiten vermisst.

13 Jahre sind vergangen, seit Oda und Till sich aus den Augen verloren haben. Nun führen Odas Heiratspläne die zwei wieder zusammen. Aber ist Heiraten denn wirklich das Richtige für die freiheitsliebende Oda? Till hat ernsthafte Zweifel und versucht alles, um Oda von diesem falschen Schritt abzuhalten. Aber heißt das gleichzeitig, dass sie erkennt, wie viel sie ihm immer noch bedeutet?

Es ist ein wirkliches Lesevergnügen, die Frotzeleien per E-Mail oder SMS zwischen Till und Oda zu lesen. Man merkt in jeder Zeile, wie viel sie sich bedeuten, obwohl ihnen das nicht immer selbst bewusst ist. Beide Figuren sind absolute Sympathieträger, obwohl sie doch so gegensätzlich sind und beide nicht nur gute Eigenschaften haben. Die Autoren haben es geschafft, Protagonisten zu erschaffen, mit denen man mitfiebert und mitleidet. Die jeweils abwechselnd aus der Perspektive von Till und Oda geschriebenen Kapitel bringen Spannung in die Geschichte und man kann kaum aufhören zu lesen. Lediglich für die nicht gerade neue Idee bzw.  Storyline gebe ich etwas Abzug, aber ansonsten - beste Unterhaltung für entspannte Lesestunden!