Rezension

Wie das Leben so spielt

Sechs Fremde und ein Dackel -

Sechs Fremde und ein Dackel
von Gina Greifenstein

Bewertet mit 4 Sternen

Ort des Geschehens: ein vollbesetztes Zugabteil. Darin: Anneliese, ältere unscheinbare Hausfrau, nicht besonders geschätzt vom biederen Ehemann, dafür aber bis zum Geht-nicht-mehr verliebt in Schlagersänger Rex. Sie führen einen romantischen Briefwechsel, sie will zu ihm. Für ihren Mann plant sie eine andere Zukunft. In permanenter Selbstüberschätzung tritt sie die Reise an. Schwester Erentrudis, die „Schleier-Bitch“ ist auch dabei. Sie muss unbedingt einen Sünder bekehren. Ob ihr das beim Männer-Stuhlkreis in der Strafvollzugsanstalt gelingt? Oder bei: Doro Belatti, 19, militante Aktivistin. Sie hegt eine tiefe Abneigung gegen Fleischesser, Modeschöpfer mit Pelzkragen und Schlagermusik. Dagegen zieht sie in den Kampf. „Free the pigs“ ist eine Aktion, die sie unterstützt. Sie ist fasziniert von: Dirk Lämmle, Musiker und Motorradfreak, für Freunde Schinki. Rocker, Musiker, zur Klärung einer Angelegenheit unterwegs. Mit im Abteil: Schmitt, einfach nur Schmitt (mit Doppel-t), Erlediger. Emotionslos killt er alles, wofür er bezahlt wird. Als Letzter ist da auch noch: Stephan, 38, Möchtegernheld. Eine interessante Truppe in nervender Zwangsgemeinschaft. Es gibt Berührungspunkte in Vorgeschichten, sie wollen alle etwas Bestimmtes vom Schnulzensänger, aber werden ihre Wünsche erfüllt? Und welche Rolle spielt der immer wieder auftauchende Dackel? Verdrehte, absurde, hanebüchene und total irre Geschichte aus der Feder der drei Damen Greifenstein, Griesser und Saladin, eine Krimikomödie mit etwas schwarzem Humor, verlegt von Piper.