Rezension

Wie der Honig, wohltuend und süß!

Das Honigmädchen - Claudia Winter

Das Honigmädchen
von Claudia Winter

Bewertet mit 5 Sternen

„Nichts gleicht der Seele so sehr wie die Biene. Direkt ins Herz schauen sie, die kleiner Biester, dorthin, wo Chaos und Unordnung herrschen. Sois patiente- hab Geduld!“

Ich war in Südfrankreich, in einem Bergdorf Namens Loursacq. Bin mit Camilla in einem Kleinwagen aus München tausend Kilometer lang gefahren. Im Gepäck pubertierende fünfzehn jährige Marie, die ordentlich gegen ihre Mutter rebelliert und dieser nervtötende „Herr Nachbar“ Tobias, der sich mit Marie blendet versteht. Ich bin mit Camilla in Manon Bertrands hübschen Café gesessen und herrlich duftende Provenzalischer Flammkuchen gegessen. Ich bin in einen blau-lila Meer aus Lavendel gebadet und die süßeste und roteste Tomaten gepflügt. Bin mit Marie die Bienen beim singen und tanzen beobachtet, dabei über ihre erste Liebe geschmunzelt. Ich habe mir mit Tobias unter einem großen Birnenbaum gemütlich gemacht, ihn beim schreiben beobachtet und Henris schweren Vergangenheit nachgedacht. Als Mutter einen elf jährigen habe ich über die Zukunft und über unsere Verhältnis nachgedacht... Ich habe immer noch die süße von Honig in meinem Mund, Duft von frisch gebackenen Apfeltarte in der Nase, schimmernde bunte Blumen vor meinem Augen, und wärme von der Sonne in meinem Nacken. Der Autorin hat es geschafft, mich in einen fiktiven Ort mit zunehmen und mich mit all der authentische, sympathische Charaktere lachen und weinen zu bringen. Und alles erzählt wird in eine Bildhafte und gefühlvolle Schreibstil, die Leser einfach mit nimmt. Absolutes Herzensbuch! Ich kann das nur weiterempfehlen!