Rezension

Wie eint man einen Ort?

Frieda, Nikki und die Grenzkuh -

Frieda, Nikki und die Grenzkuh
von Uticha Marmon

Bewertet mit 4 Sternen

„...Denn Angela liegt genau auf der Grenze. Der Grenze zwischen Nordelend und Südelend. Der elektrische Weidezaun ist runtergetreten. Wie konnte das passieren?...“

 

Nicht nur, dass sie auf der Grenze liegt, die Kuh wird dort auch ihre Kalb bekommen. Und das ist eine Katastrophe!

Die Autorin hat ein humorvolles und ziemlich skurriles Kinderbuch geschrieben. Der Schriftstil ist kindgerecht und lässt sich gut lesen.

Zu Beginn werden alle Protagonisten mittels eines kurzen Steckbriefs vorgestellt.

Die Ortsteile Nordelend und Südelend können nicht mit einander. Es geht um die Frage, welcher Bauernhof älter ist.

Die Kuh Angela gehört zum Hof von Bauer Hüfner. Der Ochse allerdings, der sie beglückt hat, lebt auf dem Hof von Bauer Reinke. Wie das passieren konnte, ist beiden unklar.

Die Gegend wird gut beschrieben. Manches ändert sich, nur die Feindschaft scheint in allen Generationen fest gezimmert.

 

„...An der Kreuzung, wo die Zufahrtsstraße nach Elend rein- und auch wieder rausführt, wird ein Kreisverkehr gebaut. Irgendjemand hat beschlossen, dass Elend so was braucht...“

 

Seit einiger Zeit lebt Nikki im Ort. Frieda kümmert sich um den Jungen. Sie sind die beiden einzigen Kinder in Südelend und damit Zielscheibe der drei Kinder in Nordelend. Nikki träumt von magischen Wesen. Insbesondere interessieren ihn Einhörner. Er sieht sie als Symbol des Friedens.

Die Geschichte zeichnet sich durch einen feinen Humor aus. Ein vollautomatischer Stall zum Beispiel hat auch seine Tücken.

 

„...Es ist ein Kampf zwischen Kalli und dem Computer und aktuell steht es eins zu null für den Computer. Kallis Gedanken sind einfach zu langsam und zu klebrig für den vollautomatischen Stall...“

 

Als die Lage im Dorf eskaliert und nicht nur Gülle durch die Gegend fliegt, sind plötzlich Nikki und das Kälbchen verschwunden. Das erschüttert nicht nur die Bewohner von Südelend.

Einige Schwarz-Weiß-Zeichnungen illustrieren das Buch. Sie passen perfekt zur Handlung und sind schön ausgearbeitet.

Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Hier erden einige wichtige Themen auf humorvolle und kindgerechte Weise angesprochen.