Rezension

wie es sein könnte...

Sungs Laden - Karin Kalisa

Sungs Laden
von Karin Kalisa

Bewertet mit 4 Sternen

Alles begann mit einer Puppe. Genauer gesagt einer traditionellen vietnamesischen Holzpuppe, die der kleine Minh mit seiner Großmutter Hien am weltoffenen Tag seiner Grundschule im Berliner Viertel Prenzlauer Berg präsentierte. Eine kleine Lawine der Mitmenschlichkeit kommt ins Rollen. Die Bewohner des Viertels, Deutsche, wie Vietnamesen begegnen sich, öffnen sich.

Karin Kalisa hat mit Sungs Laden eine Wohlfühlutopie geschrieben, ein Multikultimärchen, von dem man sich wünscht, dass es gelebte Wirklichkeit wäre. Sungs Laden steht im Mittelpunkt dieser liebevollen Geschichte. Sung, in Deutschland geboren, betreibt einen kleinen, für Berlin offensichtlich typischen vietnamesischen Laden, den er von seinen Eltern übernommen hat. Angestoßen durch das Schulprojekt, erfährt er erst jetzt sehr viel über seine vietnamesische Herkunft und die Vergangenheit seiner Eltern. Aber auch Kunden und Nachbarn, Lehrer, Eltern, sogar die Angestellten der Stadtverwaltung beginnen Brücken zu schlagen, sinnbildlich und sprichwörtlich.

Karin Kalisa widmet sich dem Thema Integration mit einer Herzenswärme und einem kleinen Augenzwinkern. Ost und West, Norden und Süden, unterschiedliche Herkunft, ja selbst unterschiedliche Sprache muss kein trennendes Element sein, wenn man sich bemüht und Begegnungen zulässt.