Rezension

Wie starb denn jetzt eigentlich der junge Koch? Alte Damen ermitteln :)

Rotwein für drei alte Damen oder Warum starb der junge Koch? - Minna Lindgren

Rotwein für drei alte Damen oder Warum starb der junge Koch?
von Minna Lindgren

Bewertet mit 3 Sternen

Zu allererst möchte ich mich über das Cover und die Aufmachung vom Buch "auslassen" - allerdings im positiven Sinne! Nicht nur die Darstellung, dieses altertümliche, verschnörkelte, das auch zu den alten Damen passt, auch die witzigen Motive und auch die hervorgehobene (nicht nur optisch, sondern auch zum Fühlen!) haben mir sehr gut gefallen. Ich habe das Buch im Rahmen einer Leseaktion gewonnen, doch wenn ich es so in der Buchhandlung entdeckt hätte, hätte ich es allein des Covers wegen gekauft! Und nicht nur das Cover, auch der Titel machen Lust auf mehr und wecken die Neugierde! 
Ich hatte zuvor noch kein einziges Buch von Minna Lindgren gelesen, doch schon einiges über ihre Bücher und gerade über diese alten Damen gehört! Als Leser wird man auch direkt in die Geschichte "geworfen". Man findet sich inmitten des Altenheimes "Abendhain" in Finnland wieder und trifft auf die drei Protagonistinnen Siiri, Irma und Anna-Liisa. Was genau vor Ort abläuft, mag man zunächst nicht mitbekommen, zumindest ging es mir so. Erst, als die ersten Vorfälle passieren und getratscht wird, merkt man, dass es in dem beschaulichen Altenheim doch nicht mit rechten Dingen zu geht. Dass der junge Koch Tero verstirbt, wird zunächst als Nebensache erwähnt, doch nimmt eine der drei Damen persönlich sehr mit. Ob dieser jedoch einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist oder was genau mit ihm passiert ist, erfährt man erst in der weiteren Geschichte. Der Alltag der drei älteren Damen in ihrem "Abendhain" erweist sich dabei nicht nur immer als amüsant, eintönig oder einfach nur "normal", sondern ergibt auch den ein oder anderen Überraschungsmoment. Hellhörig werden die drei Damen, als mitten unter ihnen ein gewaltsamer Übergriff auf einen alten Kriegsveteranen stattfindet, und dass dieser sowie sein alter Freund kurze Zeit später in der Demenzstation "unter Verschluss" gehalten werden, trägt auch nicht gerade zur Aufklärung bei. Doch Siiri, Irma und Anna-Liisa wären nicht sie, wenn sie sich durch mysteriöse Pakete, Tabletten oder gar einem Feuer abschrecken ließen - immerhin haben sie auch die Hilfe von einem "Höllen-Engel". 
Miss Marple wurde hier mal Drei genommen! 
Mir persönlich hat der Schreibstil sehr gefallen. Die Geschichte als solche war auch interessant, obwohl ich es doch sehr merkwürdig fand, dass der Tod des Kochs (der immerhin als Titel des Buches herhält!) doch nur nebenbei erwähnt wurde und noch nicht einmal viel dazu gesagt wurde. Die schrecklichen Vorfälle allerdings waren gut eingebaut und auch, als Irma in Gefahr gerät sieht man, dass Freundschaft nicht dort aufhört. Gegen Ende wurde es doch ziemlich langatmig und man ist mit Siiri durch die Straßen gehetzt, hatte irgendwie den Eindruck, dass schnell alles erzählt werden müsste, egal ob es Sinn ergab oder nicht ...

Letzten Endes kann ich sagen, dass mich das Buch doch für ein paar Stunden amüsiert hat, nur würde ich wohl ein weiteres Buch nicht lesen wollen und letzten Endes bleibt nach wie vor die eine Frage offen: Wie starb der junge Koch?