Rezension

Wieder einmal ein wunderbares Abenteuer mit unserem Lieblingserdmännchen

Tafiti und das Riesenbaby
von Julia Boehme

Bewertet mit 5 Sternen

Könnt ihr euch noch an Tafiti erinnern? Unsere letzte Reise mit einem putzigen Erdmännchen ist eine ganze Weile her, und nun haben wir es endlich geschafft, den dritten Band gemeinsam zu schmökern. Stück für Stück, beim abendlichen Gute-Nacht-Geschichten-Ritual. Wir haben Julia Boehme und ihre liebevoll gestaltete Buchreihe um das kleine, tapfere Erdmännchen Tafiti und seine Freunde sehr ins Herz geschlossen und waren bereits mit dem ersten Band »Tafiti und die Reise ans Ende der Welt« wie verzaubert. Auf der Leipziger Buchmesse lauschten wir der Autorin auf einer Lesung und schon kurz darauf lernten wir Tafitis neuen Freund in »Tafiti und das fliegende Pinselohrschwein« kennen. Seit diesem Wochenende versenken wir unsere neugierige Lesenasen nun wieder in Omamas und Opapas gemütlich hergerichtetes Erdloch. Wie uns das dritte Abenteuer gefiel, das bereits vor einem Jahr im Loewe Verlag erschien, berichte ich euch nun in meiner Rezension.

Ein Elefant im Porze… ähm Gemüsegarten.

Tafiti und sein Freund, das Pinselohrschwein sind gerade auf dem Weg zurück aus Omamas Garten, um einen Kürbis für ihren leckeren Kürbiskuchen zu holen, als plötzlich ein lautes Getöse zu hören ist. Eine Elefantenherde trampelt quer durch das schöne Gemüsebeet. Bohnenranken, Maispflanzen – alles ist verwüstet. Nachdem der erste Schreck überwunden ist, beschließen die beiden, nach einem Ersatz für den zerstörten Kürbis zu suchen. Auf dem Weg zum Affenbrotbaum vernehmen die beiden Freunde ein leises *tüt*. Ein Elefantenbaby steht hinter dem Baum. Ob die Herde das Kleine vergessen haben? 

Zum dritten Mal nun begeben wir uns auf eine Reise mit Tafiti, dem kleinen mutigen Erdmännchen. Dieses Mal wird er von Pinsel, seinem in Band zwei gewonnenen Freund begleitet. Ich denke, ich muss nicht weiter betonen, wie wunderschön gezeichnet die Tafiti-Reihe ist. Julia Ginsbach hat Julia Boehmes Worten wieder einmal in zarten Aquarellfarben Leben eingehaucht und begleitet mit ihren liebevollen Illustrationen Tafitis Abenteuer, ohne die Seiten zu überladen. Fröhliche Gesichter lachen uns entgegen und laden dazu ein, dieses humorvolle Kinderbuch immer wieder zur Hand zu nehmen. Eleon erkannte das Erdmännchen beim ersten Blick auf das Cover sofort wieder. Wiedererkennungswert: volle Punktzahl!

Genau wie bei den Vorgängern der Reihe stellt sich Familie Erdmännchen erst einmal auf dem Vorsatzpapier vor. Im hinteren Teil des Buches befindet sich dieses Mal ein Spielplan für tolles Würfelspiel mit den Protagonisten der Reihe – das finden wir klasse!

Auch in »Tafiti und das Riesenbaby« wird wieder eine einfühlsame Geschichte erzählt, wobei der Verlag auch dieses Mal Wert auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Text und Illustration gelegt hat. Der Großdruck ist perfekt für den kleinen Erstleser, während die klaren, einfachen Formulierungen leicht im Gedächtnis haften bleiben. Es macht Spaß, mit den beiden quirligen Wesen erneut durch die Steppe zu sausen und sie dabei zu beobachten, wie sie dem hilflosen Elefantenbaby den Weg zurück zu ihrer Mutter ebnen. Hilfsbereitschaft und familiärer wie freundschaftlicher Zusammenhalt sind erneut das Leitthema und ziehen sich wie ein roter Faden durch die Kinderbuchreihe.

Unser lieber Tafiti – als die letzte Seite umgeblättert war, vermissten wir das kleine Wesen und seine Freunde, das Erdferkel und die kurzsichtige Giraffe – und natürlich auch Mr. Gogo und den lispelnden Löwen King Kofi. Und so begannen wir am nächsten Abend einfach noch einmal von vorne, betrachteten die schönen Zeichnungen und fühlten uns wie zuhause, dort unten, im Erdmännchenbau. Bei Omama und Opapa – und ihrem absolut köstlich duftenden Kürbiskuchen.

Informationen zur Reihe:

→ #1 Tafiti und die Reise ans Ende der Welt
→ #2 Tafiti und das fliegende Pinselohrschwein
→ #3 Tafiti und das Riesenbaby
→ #4 Tafiti und Ur-ur-ur-ur-ur-uropapas Goldschatz
→ #5 Tafiti und unheimlicher Held

Mein Fazit: Tafiti und Pinsel haben uns erneut verzaubert und zum Lachen gebracht. Genau wie die ersten Bände hat uns das kleine Erdmännchen an der Hand genommen und in seine bunte Welt entführt. Einmal mehr haben wir gelacht und waren gerührt, wie einfühlsam Julie Boehme das Thema Freundschaft an ihre junge Zielgruppe vermittelt. Wir freuen uns schon auf Tafitis nächstes Abenteuer und sind sehr gespannt, wohin es uns führen wird. Volle Punktzahl. Hattet ihr etwas anderes erwartet? Wir nicht. :)