Rezension

Willkommen in einer Welt mit einem einzigartigen Magiesystem

Drei Viertel tot -

Drei Viertel tot
von Max Gladstone

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der Gott Kos ist tot. Wenn dies erst einmal bekannt wird, bricht in der Bevölkerung Chaos aus und das Gesellschaftssystem bricht zusammen. Deshalb wird Tara angeheuert, die Hintergründe des Todes zu ermitteln und dafür zu sorgen, dass Kos wieder aufersteht. Doch dies ist leichter getan als gesagt, sodass Tara mithilfe ihr zunächst unbekannten Gehilfen den Fall lösen und dabei über sich hinauswachsen muss.

Eine komplexe Welt trifft auf einen komplexen Schreibstil. Wenn man sich die Zeit nimmt, das Buch in Ruhe und mit Aufmerksamkeit zu lesen und einmal die groben Zusammenhänge verstanden und das Gefühl hat, in der Welt angekommen zu sein, fühlt man sich nicht mehr überfordert, sondern kann die Spannung genießen, immer etwas neues zu entdecken und noch mehr Bruchstücke zu erhalten, die sich gemeinsam zu einem großen Bild fügen. Durch neue Informationen und Hinweise, die sich entweder auf das Magiesystem oder auf die Auflösung des Falls beziehen, wird man immer gut unterhalten, sodass beim Lesen keine Langeweile aufkommt. Zudem trifft man neben altbekannten Wesen wie Vampiren oder Gargoyles auf innovative Wesen wie Kunstwirkende, was zusätzlich Spannung entfacht.

Besonders gut ist, dass die Charaktere eine Entwicklung durchmachen. Zunächst ist es aufgrund der vielen neuen Informationen schwierig, eine Verbindung zu ihnen aufzubauen. Aber sie bleiben im Verlauf nicht blass, sondern werden liebevoll mit Details, Eigenschaften und einer Vergangenheit versehen und wachsen gemeinsam an den Erlebnissen.

Es ist der Auftakt einer mehrbändigen Reihe, kann jedoch auch als Einzelband gelesen werden, da am Ende keine relevanten Fragen offen bleiben.

Wenn ihr eine etwas andere Geschichte sucht, die euch in ein interessantes Magiesystem einführt, und ihr bereit seid, euch die Zeit zu nehmen, euch auf das Neue und den zunächst nicht ganz einfach zu verstehenden Weltenaufbau einzulassen, kann ich euch diese Geschichte nur empfehlen.