Rezension

Willkommen in neuen Welten ! Bildgewaltige Fortsetzung mit kleinen Schwächen...

Die Ventura-Saga - Wir zwei in neuen Welten - Kate Ling

Die Ventura-Saga - Wir zwei in neuen Welten
von Kate Ling

Bewertet mit 4 Sternen

DIES IST DER ZWEITE BAND EINER DILOGIE, WESHALB ICH IN MEINER REZENSION SPOILER NICHT AUSSCHLIEßEN KANN ! WEITERLESEN ALSO AUF EIGENE GEFAHR !

Sie haben es geschafft !!!
Seren, Dom, Ezra und Mariana sind auf Huxley-3 gelandet und zwar unbeschadet.
Doch obwohl ihnen ihr neues Leben im ersten Moment paradiesisch erscheint, erkennen die Vier recht schnell, das der Planet auch jede Menge Gefahren birgt und sie nicht so alleine sind, wie sie dachten.

Meinung:
Ich mochte Band 1 dieser Dilogie, der im letzten Jahr erschien, wirklich unheimlich gerne. Auch wenn er stellenweise recht vorhersehbar war, hat er mich echt überraschen können und so war ich natürlich super gespannt auf die Fortsetzung, deren Erscheinungsdatum ich völlig verpeilt hätte, wenn das Buch nicht zufällig meinen virtuellen Weg gekreuzt hätte.

Der Leser wird in Band 2 direkt ins Geschehen geworfen, Kate Ling hält sich nicht mit Wiederholungen auf, weshalb einem die Geschehnisse in Band 1 vielleicht doch noch ein wenig vertraut sein sollten. Seren und ihre drei Mitstreiter haben es auf den Planeten Huxley-3 geschafft. Sie landen auf einer Insel und zunächst fühlen sie sich unglaublich erleichtert und frei. Sie erleben zum ersten Mal, wie es ist, die Füße in den Sand zu stecken, das Meer und die Sonne auf ihrer Haut zu spüren. Doch leider birgt diese neue Freiheit auch so einige Risiken. Sie müssen Süßwasser und Nahrung finden.
Als sich Ezra und Seren außerdem an einem seltsam phosphorisierenden Korallenriff schwer verletzen, da wird den Vieren klar, das sie unbedingt Festland suchen müssen, wenn sie auf lange Sicht überleben wollen.

Ich bin ein bisschen hin und her gerissen, was diesen Zweiten Band angeht. Einerseits fand ich absolut großartig, in was für eine wunderschöne, wilde und leuchtende Welt mich Kate Ling hier entführt hat, andererseits gab es, wie auch schon im ersten Band, einige Zufälle. Und bei diesen bin ich zwiegespalten, ob ich sie nun mochte oder eher nicht. Um Euch nicht zu spoilern, kann ich nicht weiter darauf eingehen, aber ich kann Euch verraten, das es mehrere dieser "WAS ? Waaaas ? Momente gab". Momente in denen du erst total überrascht bist und schon im nächsten Moment ein "Echt jetzt" hinterherschieben kannst. Solche Momente, die irgendwie abgefahren cool sind, aber auch zu offensichtlich. Das ist auch einer der Punkte, warum ich der Geschichte nicht die volle Punktzahl geben kann.

Der zweite Punkt ist die Beziehung zwischen Dom und Seren, denn die hat mich hier einfach unglaublich genervt. Zu Beginn ist alles schön. Sie haben es geschafft man. Sie haben die Ventura verlassen und können endlich ganz offen zu ihrer Liebe stehen. Aber in der zweiten Hälfte da dreht es sich. Dom hat Seren etwas verschwiegen, das sie ihm verständlicherweise zum Vorwurf macht, dann vertragen sie sich und plötzlich macht er schon wieder, noch fast im gleichen Moment einen weiteren absolut dämlichen Fehler, bei dem ich ihn gerne hätte anschreien wollen. Es ist also ein Hin und Her zwischen den beiden, das mich ehrlich genervt hat und das vor allem dem Rest der Geschichte, der sich in eine völlig ungeahnte, aber geniale Richtung entwickelt, ein bisschen die Luft genommen hat.

Nichtsdestotrotz habe ich auch diesen Band wieder regelrecht verschlungen und zwar binnen einen Tages. Kate Ling hat einfach einen super leichten und diesmal sehr bildgewaltigen Schreibstil, der mich total begeistern konnte. Besonders letzteres war WOW ! Ich hätte an so mancher Stelle gerne mal mit Seren getauscht, nur um mir Huxley 3 persönlich anzusehen.

Das Ende kommt für meinen Geschmack etwas zu schnell, dafür aber unvorhersehbar. Ich bin weitestgehend zufrieden damit, wie Kate Ling die Geschichte auflöst und beendet, hätte mir allerdings einen Epilog gewünscht, der vielleicht nochmal einen Blick auf die Zukunft ermöglicht. Aber man kann manchmal eben nicht alles haben und so muss ich mich mit dem Ende eben begnügen, wie es ist.

Fazit:
Alles in allem hat mir "Wir Zwei in Neuen Welten" wirklich genau so gut gefallen, wie sein Vorgänger. Es ist eine Dilogie, die mich echt hat fesseln können, auch wenn es an manchen Stellen noch deutlich Luft nach oben gegeben hätte.
Trotzdem kann ich sie wärmstens weiterempfehlen und hoffe sehr, das viele von Euch der Geschichte von Seren und Dom eine Chance geben, denn bisher ist sie irgendwie ein bisschen untergegangen, finde ich.