Wissenschaft im Banne der Magie
Bewertet mit 3 Sternen
Klappentext:
An einem geheimen Institut in Dublin erforschen magisch begabte Studierende die verlorenen Gesetze der Magie. Als die junge Quantenphysikerin Willow neu hinzukommt, ist sie zunächst fasziniert – hat aber dennoch Schwierigkeiten, sich einzufinden. Ihr Mentor Anthony, bei dem sie promovieren wollte, ist plötzlich wie verwandelt, und fast jeder am Institut scheint ein Geheimnis zu haben. Zudem will niemand über das mysteriöse Verschwinden eines Austauschstudenten reden. Auf sich allein gestellt muss Willow der Wahrheit auf die Spur kommen, bevor sich die Gesetze der Magie gegen sie wenden.
Rezension:
Willow hat gerade ihr Physik-Studium abgeschlossen und ist auf der Suche nach einer Doktorandenstelle. Ihr Professor Anthony vermittelt ihr eine Stelle an einem Institut, von dem sie noch nie gehört hat. Dort sollen – streng geheim, wie sich versteht – die Gesetze der Magie untersucht werden. Junge Wissenschaftler unterschiedlichster Fachrichtungen werden dort von einem alten Geheimbund zusammengebracht. Doch irgendetwas scheint hier nicht zu stimmen.
Dass jemand am Anfang einer Urban-Fantasy-Geschichte seine Magie entdeckt, ist in diesem Genre nicht neu. Was Jenny Karpes Roman hier abhebt, ist das Alter der Protagonistin, die schon am Abschluss ihres Studiums steht. Die genauen Zusammenhänge zwischen einer uralten Geheimgesellschaft, dem aktuellen Geschehen und Willows persönlichem Umfeld erschließen sich Protagonistin wie Lesern erst nach und nach. Das und die Auflösung sich im Verlauf ansammelnder Rätsel ergibt eine durchaus solide Urban-Fantasy-Handlung, die auch genügend Alleinstellungsmerkmale bietet, um sie von den zahlreichen ähnlich angelegten Stoffen abzuheben.
Leider wird diese solide Grundlage durch die verwendete Sprache teilweise regelrecht ruiniert. Stellenweise liest sich das Buch wie eine Weltmeisterschaft im Extrem-Gentern. Hier wird einfach alles ständig gegentert. Das fängt schon beim Personenverzeichnis an, wo von Studierenden und Lehrenden statt von Studenten und Lehrern die Rede ist, setzt sich fort, indem ständig Professorinnen und Professoren genannt werden – spätestens nach dem Kennenlernen der Charaktere dürfte jedem Leser klar sein, dass auch weibliche Professoren dabei sind –, und setzt sich in dieser Art unendlich fort. Mit einer derart verstümmelten Sprache hält sich das Lesevergnügen natürlich in Grenzen. Wenn man sich ständig über die Sprache ärgert, bleibt der Lesegenuss auf der Strecke. Schade.
Fazit:
Das Potenzial dieser Urban-Fantasy-Story, die der Grundidee neue Aspekte entlockt, wird durch extremes Gentern sprachlich beeinträchtigt.
Alle meine Rezensionen auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: www.rezicenter.blog
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