Rezension

Witziger Mopskrimi

Mopsnacht - Martina Richter

Mopsnacht
von Martina Richter

Bewertet mit 4 Sternen

Der clevere Mops Holmes kommt einfach nicht zur Ruhe. Auch dieses Mal ist wieder sein kriminalistisches Talent gefragt. Es wäre ja alles recht einfach, wenn diese Menschen nur auf ihn hören würden, aber eingeschränkt in ihren Sinnen, verstehen sie kein Hündisch.
Frauchen hat sich einen Traum erfüllt und eine alte Scheune ersteigert, damit sie ihre Menagerie noch um ein Pferd erweitern kann. Natürlich hat Holmes sie dabei beraten und so kommt sie nicht nur mit Cooper zurück, sondern hat auch noch Collino dabei, den sie kurzerhand vorm Pferdemetzger gerettet hat. Aber in dieser Scheune gibt es ein dunkles Geheimnis, unter altem Stroh wird eine mumifizierte Säuglingsleiche entdeckt und wie gruselig: auf dem Balken darüber sind die Worte eingeritzt – Marlene Schuster – und genau so heißt Holmes Frauchen. Die Namensgleichheit ist ja kein Zufall, Frauchen Marlene ist viel tiefer von der Geschichte betroffen, als sie ahnt.
Wäre Holmes nicht so abgelenkt gewesen, Frau Distel, eine neue Nachbarin mit abscheulichen Angewohnheiten, ist das Frauchen von Bena Hula, einer sehr kapriziösen Mopsdame, wäre er vielleicht schon früher auf die entscheidenden Spuren gestoßen. So aber lässt er sich den Kopf verdrehen und tapst in die Liebesfalle.
Wie immer ist bei Martina Richters Mopskrimis der Unterhaltungsfaktor sehr hoch. Dabei gefällt mir, dass die Geschichten nie ins Alberne abgleiten. Wenn man erstmal akzeptiert, dass Holmes ein Hund mit detektivischem Spürsinn ist – und dass Möpse etwas Besonderes sind – weiß man nicht erst seit Loriot, macht dieser Krimi mit seinen Ausflügen in die Vergangenheit viel Spaß. Natürlich kommen auch die menschlichen Verwicklungen nicht zu kurz, denn es sind ja immer die Menschen, den anderen etwas antun, wie Holmes weiß. Dem Charme dieses Krimis kann man sich nur schwer entziehen und dazu muss man nicht mal ein ausgesprochener Mopsfan sein. Auch der vierte Band hat nichts von der Frische seiner Vorgänger verloren, die Handlungsideen der Autorin sind schier unerschöpflich.
Eine amüsanter, locker zu lesender Krimi, der aus einer ungewöhnlichen Perspektive erzählt wird. Ein Muss für Fans von Martina Richter und eine Empfehlung für Leser, die Spaß an witzigen Krimis haben.