Rezension

Wohlfühlroman zum Abschalten

Der kleine Bahnhof zum Glück -

Der kleine Bahnhof zum Glück
von Maja Benedict

Bewertet mit 4 Sternen

Der Klappentext: „Die Bankerin Elli packt ihre Koffer und winkt noch mal zum Abschied. Sie fährt in ihr Heimatdorf und lässt Job und Freund in Frankfurt zurück. Zugegeben, den Job hat sie nicht ganz freiwillig zurückgelassen, aber das sind Details. Bei ihrem Großvater will sie sich ausruhen und über ihre Zukunft nachdenken. Doch der liebe alte Willi hat andere Pläne für seine Enkelin: Der verlassene Bahnhof im Dorf soll renoviert werden und braucht einen neuen Pächter - oder eine Pächterin. Dafür wäre Elli doch genau die Richtige. Das Dorf steht tatkräftig hinter dem Projekt, nicht zuletzt der attraktive, aber schweigsame Schreiner Phillipp. Aber Elli hat keine Ahnung von Handwerk oder Eisenbahnen. Und will sie wirklich auf dem Land leben? In einem Bahnhof arbeiten? Das klingt doch absurd, oder nicht?“

Zum Inhalt: Elli hat von ihrem Freund Carl die Nase voll: er hat sie verraten, sieht in ihr nur noch ein bequemes Dienstmädchen und zockt den ganzen Tag. Von ihrem Auszug bekommt er auch fast nichts mit. Elli geht nach Hause, heim zu ihrem Großvater Willi und zurück in das Örtchen Mornau. Dort will sie neue Zukunfts- und Karrierepläne schmieden. Doch in Mornau erwartet sie eine Überraschung, der alte Bahnhof, dessen Pächter Opa Willi war, soll abgerissen werden und einem gläsernen Neubau weichen. Natürlich will sich Willi dagegen wehren und Elli hat schon Ideen wie der Bahnhof gerettet werden könnte. Zum Glück helfen alle Mornauer zusammen. Allen voran der Schreiner Phillipp, mit dem Elli eine Vergangenheit verbindet, von der sie aber gar nichts mehr weiß.

 

Meine Meinung: „Der kleine Bahnhof zum Glück“ von Maja Benedict ist ein richtiger Wohlfühlroman mit rosaroter Brille und guter Laune. Alle Probleme, die vielleicht auftauchen, sorgen höchstens für lustige Momente, kurze Spannung und viel Emotionen, bis sie sich entweder aktiv lösen lassen oder selbst in Luft auflösen. Rein rational weiß man als Leser natürlich, dass sich die Probleme rund um den Bahnhof weder so leicht noch so schnell lösen lassen, aber dieser Roman liefert ein so charmantes Resultat, dass man das gar nicht so wahrnimmt. Es würde einfach die Stimmung ruinieren, die beim Lesen aufkommt. Der Roman wäre sicherlich nicht so gelungen, wenn es nicht so viele sympathische Charaktere geben würde, einen richtigen Unsympathen gibt es eigentlich nicht, selbst Ellis Ex ist eher eine traurige Gestalt wie ein Bösewicht. Außerdem ist der Schreibstil der Autorin so flüssig und locker, dass man gar nicht merkt wie schnell man durch die Seiten fliegt.

Wenn man also für ein paar Stunden in eine heile Welt eintauchen will, ist diese Geschichte dafür bestens geeignet.