Rezension

Wohlführoman mit Prise schottischer Luft

Lighthouse Bookshop -

Lighthouse Bookshop
von Sharon Gosling

Bewertet mit 4.5 Sternen

Inhalt

Ein glücklicher Zufall hat Rachel Talbot nach Newton Dunbar/Aberdeenshire geführt, wo sie im Antiquariat im alten „Leuchtturm“ arbeitet. Der Turm ohne Leuchtfeuer und eine Reihe von Arbeiterhäusern sind die einzigen Überreste des ehemals hochherrschaftlichen Anwesens Braecoille. Um die Bewohner des  abgebrannten Herrenhauses ranken sich im Ort allerlei Legenden. Der Laden ist  Treffpunkt  seines betagten Besitzers Cullen MacDonald mit dessen Schachpartner Ron samt Hund Bukowski und des kriegstraumatisierten Journalisten Toby, der endlich seine Memoiren schreiben will. Zur Senioren-Runde gehören ebenso die Holzbildhauerin Edie Strang und ihr Nachbar Ezra, dem sie seit Jahren in erbitterter Feindschaft verbunden ist.

Als Rachel einen bedrohlich klingenden Brief erhält und  Cullen plötzlich stirbt, türmen sich über der Leuchtturm-Clique die Probleme. Von  Rachels Boss sind keine Nachkommen bekannt, so dass schlimmstenfalls die britische Krone den Turm erben wird. Rachel würde Job und Unterkunft im Turm verlieren, auf den die Immobilienspekulantin Dora McCreedy längst einen gierigen Blick geworfen hat. Währenddessen taucht bei Edie  die obdachlose Jugendliche Gilly auf, die sich mit beachtlichem Widerstand dagegen sträubt, sich von Edie als  Mentorin  unterstützen zu lassen.                                        

Als wären die naheliegenden existenziellen Fragen nicht aufregend genug, hat Cullen für Rachel geheimnisvolle Hinweise hinterlassen, die sie ins 19. Jahrhundert, zur faszinierenden Geschichte des Leuchtturms und seiner Erbauer führen. Für Rachels aussichtslos scheinende Lage zeichnet sich vage eine Wende ab, die auch den anderen treuen Leuchtturm-Kunden ihren Treffpunkt erhalten würde.

Fazit

Auf den Spuren der ehemaligen Besitzer von Braecoille bin ich der Leuchtturm-Clique und ihren persönlichen Schicksalen gern gefolgt; Menschen, die nur einander haben und ihren idyllischen Treffpunkt. Die Paarungen Edie/Gilly, Edie/Ezra, Toby/seine Ex Sylvie, Toby/Rachel, Rachel/Gilly sind jede für sich empathisch gezeichnet. Nicht frei von Klischees und grenzüberschreitenden Helfersyndromen, dafür mit einer Riesenportion frischer schottischer Luft – ein Wohlfühlbuch.

Serie?

Bisher bilden Fischergirl’s Luck und Lighthouse Bookshop keine Moray Firth-Serie, die Bände sind unabhängig voneinander zu lesen.