Rezension

Wunderbare romantische Komödie - beste Unterhaltung

Man of the Year - True Love -

Man of the Year - True Love
von Lauren Layne

Bewertet mit 5 Sternen

Olive Dunn ist Biologielehrerin an der Highschool, an der sie selbst auch ihren Abschluss gemacht hat. Sie hat die Kleinstadt Haven nie verlassen und fühlt sich inmitten der vertrauten Mitmenschen wohl. Carter Ramsay dagegen, einst Mitschüler und Olives Partner im Chemielabor, ist heute einer der erfolgreichsten Baseballspieler der USA. Dieser Erfolg beschert ihm ein Titelbild auf einem Magazin als „Man of the Year“. Momentan ruht seine Karriere allerdings aufgrund eines gebrochenen Arms und einer Schulterverletzung. Fraglich, ob er mit seinen 28 Jahren noch eine erfolgreiche Saison spielen kann. Und was kommt nach dem Sport? Er nutzt die erzwungene Auszeit und reist nach Haven, um auf Drängen seiner Zwillingsschwester am bald stattfindenden Klassentreffen teilzunehmen. Und diese Veranstaltung wird von Olive organisiert.

 

Lauren Layne hat hier eine für mich makellose romantische Komödie geschrieben, die mich mit vielen Gags und oft derbem Humor bestens unterhalten hat. Die Dialoge zwischen Olive und Carter haben mich Tränen lachen lassen. Olive ist zwar irgendwie ein bisschen nerdig und fühlt sich selbst als Außenseiterin, hat sich aber in diese Rolle eingefunden und so perfektioniert, dass alle in der Stadt sie lieben. Sie spricht immer frei heraus und ist trotz ihrer burschikosen Art feinfühlig genug, um Carters Unsicherheiten zu erkennen und ihn aufzubauen. Sie hat nicht den geringsten Respekt vor seinem Promi-Status und behandelt ihn wie einen alten Kumpel.

 

Hatte Carter sich zunächst erhofft, bei dem Klassentreffen auf seine alte Highschoolliebe zu treffen, so kann er sich bald dem seltsamen Charme von Olive nicht mehr entziehen. Es dauert ein bisschen, bis es knistert, aber dann spürt man den Funkenflug zwischen ihnen in jeder Zeile.

 

Wenn man andere Kleinstadtromanzen liest, spielt oft das behäbige, ruhige Leben dort eine Rolle. Hier verpasst Lauren Layne den Einwohnern von Haven eine gewisse Skurrilität, die zum Humor einen großen Teil beiträgt. Jeder kennt jeden, jeder weiß über jeden mehr als die Betreffenden vielleicht selber, die Gerüchteküche kocht über und wird in Gruppenchats breitgetreten. Aber all dies nie hämisch, sondern warmherzig und wohlwollend.

 

Baseball spielt im Buch immer mal wieder eine größere Rolle. Nun zählt das in unserem Teil der Welt nicht unbedingt zum Breitensport, über den man wenigstens ein wenig Bescheid weiß. Aber ich fühlte mich nicht einmal gelangweilt oder genervt von Fachbegriffen, weil auch diese Kapitel so lustig sind, dass ich Tränen gelacht habe.

 

Man kann „True Love“ schlecht in eine Schublade stecken. Second Chance, Freunde zu Liebenden, Feinde zu Liebenden - nichts davon passt wirklich. Ein ganz und gar eigenes Buch und deshalb etwas Besonderes.

 

Hatte ich für den ersten Teil der Reihe nur 3 Sterne vergeben, so gibt es diesmal verdiente 5 Sterne. Da es es zum schwächeren Band keinerlei Bezugspunkt gibt, ist es eine wunderbare Unterhaltung für einen düsteren Tag.