Rezension

Wunderschön und sanft erzählt

Der Klang der Wälder -

Der Klang der Wälder
von Natsu Miyashita

Bewertet mit 3 Sternen

Ich hatte das Gefühl, als würde ich einem japanischen Lied lauschen, das mir eine wunderschöne und sanfte Geschichte erzählt.

Mit japanischen Werken kenne ich mich ehrlich gesagt wenig aus, aber "Der Klang der Wälder" von Autorin Natsu Miyashita hat mich für einige Stunden verzaubert. Es war genau das, was ich gerne lesen wollte. Hier und da hatte das Buch für mich persönlich einige Kritikpunkte. Die meiste Zeit jedoch habe ich mich gefühlt, als würde ich einem japanischen Lied lauschen, das mir eine wunderschöne und sanfte Geschichte erzählt.

Das Cover beeindruckt mich immer wieder, wenn ich es anschaue. Ich habe das Gefühl, dass es meine Seele widerspiegelt. Auch wenn es insgesamt eher düster ist, spricht es mich vollkommen an und hat nun in meinem Bücherregal einen ganz besonderen Platz. Zudem finde ich, dass es wunderbar zu dem japanischen Stil und generell zur Geschichte passt. Der Schreibstil der Autorin ist hin und wieder poetisch. Allerdings hätte ich mir noch mehr japanische Weisheiten gewünscht. Zu Beginn hatte ich manchmal ein paar Probleme die Ortswechsel nachvollziehen zu können und alle Charaktere kennenzulernen, aber mit der Zeit war dies für mich kein Problem mehr.

Die Charaktere waren schwierig. Ich hätte mir vor allem bei Tomura eine größere Charakterentwicklung gewünscht. Er ist eher schüchtern, was ihn für mich sympathisch gemacht hat. Auch seine Neugier konnte mich mitreißen. Jedoch hatte ich gegen Ende des Buches das Gefühl, dass er nicht sonderlich viel über das Klavierstimmen gelernt hat. Seine fast schon starke Besessenheit von Kazune hat mich zuerst verwundert und ich hatte oft Angst, dass die Handlung sich in eine andere Richtung entwickelt. Zum Glück war dies nicht der Fall. Im Übrigen finde ich es schön, dass die Autorin die Geschwisterliebe zwischen Kazune und Yuni in ihre Geschichte eingebaut hat.

Ich weiß nicht viel über Japan, aber beim Lesen konnte ich es mir sehr gut vorstellen. Die verschiedenen Orte im Buch sind interessant beschrieben. Ich mochte es, dass man im Buch relativ vielen verschiedenen Charakteren begegnet, die alle authentisch auf mich wirkten. Die Handlung hat kaum Plottwists, was mir gefallen hat. Ich hätte mir an einigen Stellen den gewissen Funke gewünscht. Oft hat er mir leider noch gefehlt. Doch auch ohne ihn ist dieses Buch lesenswert und berührend.

Obwohl ich dem Buch keine fünf Sterne gegeben habe, gehört es mittlerweile zu meinen Lieblingsbüchern. Die Geschichte ist inspirierend und faszinierend, wenn man sie hinterfragt.