Rezension

Wunderschöne Beschreibungen

Aufstieg und Fall großer Mächte - Tom Rachman

Aufstieg und Fall großer Mächte
von Tom Rachman

Bewertet mit 4 Sternen

Matilda, auch Tooly gennant, trifft ein schreckliches Schicksal. Ihre Mutter ist verrückt und als ihr Vater dies bemerkt, kurz nachdem sie Tooly verbrüht und beinahe umgebracht hat, flieht er mit Tooly von Land zu Land und hält sich und Tooly relativ bedeckt.Doch leider ist Toolys Vater auch kein Bilderbuch- Vater. Als Tooly mit Elf Jahren in Bangkok lebt, wird sie von ihrer Mutter entdeckt und "zurück entführt". In diesem Buch erfährt man, wie aus dem verrückten, verwirrten kleinen Mädchen, eine verrückte und verwirrte Frau wird und dabei keine Wahl zu haben scheint. 

Meinung:
Das Cover ist sehr schlicht. Der Ballon aus Vögeln gefällt mir sehr gut und die Schrift ist auch hübsch, doch leider ist mir das Cover etwas zu schlicht, es hätten ruhig noch ein paar Motive oder ein Hintergrund mehr drauf sein können. 
Der Roman spielt in drei verschiedenen Zeitebenen ab, einmal Tooly Anfang dreißig,dann Tooly Anfang Zwanzig und Tooly als Kind zu der Zeit in Bangkok (also mit Elf Jahren). Das ist anfangs sehr verwirrend, da man Tooly noch nicht so ganz fassen kann und auch mit den anderen Charakteren (Paul, Sarah, Venn,Humphrey) noch nicht ganz vertraut ist. Für mich hatte es deswegen anfangs den Anschein als hätte das Buch gar keine Handlung. Die Beschreibungen waren sehr prächtig und absolut gut beschrieben, sehr detailliert und umfangreich, ich habe den Stil des Autors sehr gerne gelesen. Der Einstieg jedoch war schwierig, ich musste mich erst an das Werk gewöhnen. Erst ab ungefähr 150 Seiten wurde ich mit dem Buch warm. Obgleich die Beschreibungen sehr tiefgründig waren, so schienen mir die Charaktere der Menschen umso plumper herüber zu kommen. Oftmals empfand ich Tooly kalt wie ein Fisch, sie ist wahrlich zu einer sehr merkwürdigen Frau geworden. Ihre Geschichte ist sehr traurig und hat mich berührt, aber sie als Person....irgendwie war das immer eine Mauer zwischen ihr und mir als Leserin, vielleicht zu ihrem eigenen Schutz ;-) 
Umso schöner fand ich das Ende, es war sehr gefühlvoll, auch wenn es nicht ganz zu meiner Einschätzung Tooly gegenüber gepasst hat. 
Ich gebe diesem sehr außergewöhnlichen Buch 4 Punkte!
 

Kommentare

wandagreen kommentierte am 14. Oktober 2014 um 10:51

Irgendwie steht in deiner Rezi alles drin, was ich Gott sei Dank ohne einen Klappentext zu lesen oder eine Rezi welcher Art auch immer, erst allmählich rausbekam, z.B. wer die Mutter ist, ob es überhaupt eine gibt und so. Man braucht das Buch jetzt nicht mehr zu lesen. (Doch du bist in bester Gesellschaft, die Verlage habe es genau so gemacht; grässlich).

parden kommentierte am 02. November 2014 um 19:17

Du verrätst echt viel zu viel im oberen Teil! Es ist doch das Besondere an dem Buch, dass man erst nach und nach dahinter kommt. Echt schade, wenn das jemand liest, der sich mit dem Gedanken trägt, das Buch erst noch lesen zu wollen!