Rezension

Wundervolle Fortsetzung

Lotta Schultüte - Sandra Roth

Lotta Schultüte
von Sandra Roth

Bewertet mit 5 Sternen

Lotta sechs Jahre alt, kann nicht laufen, sehen oder sprechen. Sie kann hören, verstehen - und auch ohne greifen zu können, hat sie ihre Familie fest im Griff. Was ist eine gute Schule für ein Kind wie Lotta? "Gewickelt wird hier nicht", sagt der Rektor einer inklusiven Schule. "Für solche Fälle haben wir ein wunderbares Internat", sagt jemand von der Stadt. "Du wirst mal eine gute Schülerin", sagt Lottas großer Bruder Ben. "Du kannst so gut zuhören."

Mir hat schon das erste Buch gefallen und glücklicherweise kann ich das auch über den zweiten Band sagen. Zwar scheint er mir von der Struktur her etwas anders zu sein und mehr Informationen zu bestimmten Themenbereichen (nicht nur zu Dingen, die mit Behinderung zu tun haben) zu geben, was in normalen "Geschichtenbüchern" jetzt eher nicht der Fall ist, aber das tat meinem Lesevergnügen keinen Abbruch. Meiner Meinung nach regt es einen viel eher zum Nachdenken an, was doch alles noch getan werden muss, um ein harmonisches Zusammenleben zu ermöglichen und vielleicht ja auch, was man selbst dafür tun kann, um dem Ziel einen Schritt näher zu kommen.

Aber auch der erzählerische Teil hat mir wieder sehr gut gefallen. Ich kann mir einfach vom Lesen her nicht vorstellen, dass irgendwer Lotta länger als ein paar Minuten sehen kann, ohne von ihr verzaubert zu werden. :) Auch fand ich es sehr schön, dass Frau Roth von ihrer Gedankenwelt berichtet, was einem auch zeigen kann, dass auch bei einem schwerst mehrfachbehinderten Kind manche Sorgen einfach die gleichen zu sein scheinen, wie bei allen anderen Kindern auch und das wir vielleicht doch nicht so verschieden sind, wie wir denken. :)

Ein Buch, das ich auch so vielen Ebenen weiterempfehlen kann. :)