Rezension

Wundervolle Geschichte

Josh & Emma: Soundtrack einer Liebe (Band 1) - Sina Müller

Josh & Emma: Soundtrack einer Liebe (Band 1)
von Sina Müller

Bewertet mit 4 Sternen

Ich weiß nicht, warum das Buch so lange ungelesen auf meinem Reader geschlummert hat. Ich habe, einmal angefangen, das Buch laut Statistik meines Readers innerhalb von 4 Stunden verschlungen. Ich muss sagen, dass ich euch dieses Buch einfach nur ans Herz legen kann, wenn ihr auf New Adult steht.

Die Schreibstil von Sina Müller ist romantisch, spannend und mitreißend. Sie hatte mich schon auf der ersten Seite eingefangen und nach der Hälfte des Buches so weit, dass ich Band 2 schon mal heruntergeladen habe, damit ich sofort weiterlesen kann, wenn ich das Ende erreicht habe. Das spricht wirklich dafür, dass sie mich begeistert hat.

Die Geschichte insgesamt ist stringent erzählt. Sie entwickelt sich stetig vorwärts, wobei mir aber ein kleines bisschen die Entwicklung der Figuren gefehlt hat. Vor allem Emma hat mich nach und nach immer mehr genervt. Sie steht gerade kurz vor ihrem Abitur, als sie Joshua kennenlernt. Innerhalb kürzester Zeit ist sie Hals über Kopf in ihn verliebt. Sie liebt ihn so sehr, dass sie sich und ihr eigenes Leben völlig für ihn aufgibt. Ich persönlich habe Probleme ein solches Verhalten nachzuvollziehen. Liebe hin oder her, so schön sie hier auch wirklich beschrieben ist und so sehr ich Emmas Schmetterlinge im Bauch selbst fühlen konnte, so ist es doch wichtig, dass man auch die eigenen Ziele und das eigene Leben nicht aus den Augen verliert. Ich hätte mir hier doch über die Geschichte ein bisschen mehr Erkenntnisse und ein bisschen mehr Entwicklung in Emmas Innenleben gewünscht. Nun ist sie natürlich sehr jung. Mal schauen, ob und wenn ja wie sie sich in Band 2 weiterentwickelt.

Joshua oder Josh fand ich ein bisschen undurchsichtig und leider auch ein bisschen unsympathisch. Einerseits ein Traummann, scheint er andererseits so viele Probleme mit sich herum zu schleppen, dass er oft sehr unsicher ist und in meinen Augen fast schon klammert. Wenn Emma ihr eigenes Leben lebt, weil er mal wieder auf Tour ist, dann wirkt es fast, als würde er es am liebsten sehen, dass sie einfach zuhause sitzt und auf ihn wartet. Sehr deutlich wurde mir das bei der Szene mit Emmas Ausflug auf die Hütte mit ihrem Abijahrgang. Ich habe sein Verhalten dazu einfach nicht nachvollziehen können. Ich glaube, dass das auch daran lag, dass man aus Joshuas Vergangenheit zu wenig erfährt, aus dem man deuten könnte, warum er so unsicher ist. An seiner Familie kann es eigentlich nicht wirklich liegen. Seine Mutter und seine Schwester scheinen mir sehr sympathisch und die Beziehung mit den beiden scheint sehr harmonisch zu sein. Bei Josh hätte ich mir somit etwas mehr Background gewünscht, um nachvollziehen zu können, warum er handelt, wie er es tut.

Die Nebenfiguren sind alle gut gezeichnet. Sie nehmen sich den Raum, der ihnen zusteht, aber auch nicht mehr. Sie sind ausreichend beschrieben, damit man sie sich gut vorstellen konnte. Allen voran Marc, Liv und Lisa, die ich alle drei ins Herz geschlossen habe.

Insgesamt hat mich die Geschichte aber mehr als nur gut unterhalten.Ich habe mit Emma und Josh mitgefiebert, mitgelitten und mich mit ihnen gefreut. Immer wieder taten sie mir so unendlich leid, wenn sie mal wieder von Selbstzweifeln geplagt auch ihre Beziehung in Frage stellen. Ich habe lange nicht mehr so sehr die Gefühle von Buchfiguren beim Lesen am eigenen Leib gespürt, wie ich es bei dieser Geschichte getan habe.

Die kleinen Kritikpunkte sind zwar da, deswegen habe ich auch eine Feder abgezogen, aber sie trüben das Lesevergnügen in keiner Weise. Ich bin total gespannt, wie es im zweiten Band mit Josh und Emma weitergeht. Von mir gibt es 4 Sterne und eine Leseempfehlung.