Rezension

zauberhaft federleichte Lektüre

Gwendys Zauberfeder -

Gwendys Zauberfeder
von Richard Chizmar

Bewertet mit 3.5 Sternen

Im November 2017 erschien mit »Gwendys Wunschkasten« der erste Teil der »Gwendy Trilogie« in Deutschland. Hier lieferte Stephen King nicht nur die Idee, sondern brachte diese dann auch gemeinsam mit Richard Chizmar zu Papier. 4 Jahre später wurde jetzt Band 2 veröffentlicht. King hat nun Chizmar die (Schreib)feder überlassen und steuert lediglich das lesenswerte Vorwort bei. Aber Chizmar macht einen guten Job, knüpft lässig an die Story an und erzählt in einem lockeren und äußerst gefälligen Ton.

Gwendy ist mittlerweile zu einer erfolgreichen, patenten und sympathischen Frau herangewachsen. Sie ist Kongressabgeordnete, Ehefrau und Tochter, die ihre Wurzeln nicht vergessen hat und bodenständig geblieben ist. Nach wie vor ist sie dem Leser unglaublich sympathisch. Chizmar ist es gelungen, seine Protagonistin authentisch zu zeichnen. Er trifft den Ton im gesamten Buch, die Geschichte liest sich flüssig, ist nie langweilig – obwohl streckenweise gar nicht so viel passiert. Es macht einfach Spaß, die Figuren zu begleiten.

Die Geschichte selbst weist zwar leichte Krimi-Elemente auf, zerrt aber zu keiner Zeit an den Nerven oder veranlasst zum Nägelkauen. Hier und da ist die Handlung auch vorhersehbar. Aber das alles schmälert das Lesevergnügen nicht wirklich. Es ist und bleibt eine kurzweilige und unterhaltsame Lektüre. Ob bewusst oder unbewusst - die Geschichte erinnert oft an Kings »Dead Zone«. Und das hat mir wirklich gut gefallen. Punktabzug gibt es bei mir allerdings für das viel zu flott abgehandelte Finale  – wo man sich doch so schön an das bisher unaufgeregt lockere Erzähltempo gewöhnt hatte.

Fazit

Insgesamt keine anspruchsvolle aber äußerst vergnügliche Lektüre, die mich gut unterhalten hat. Ich freue mich auf den letzten Band und hoffe auch hier wieder auf eine so zauberhaft gestaltete Ausgabe wie es die bereits erschienenen beiden Werke sind.