Rezension

Zehn kleine ...

Keiner wird leben -

Keiner wird leben
von Loreth Anne White

Bewertet mit 5 Sternen

Zum Inhalt:
Eine Pilotin fliegt sieben Menschen in ein abgelegenes Luxus-Resort auf Einladung des Betreibers. Alle repräsentieren Firmen, die sich ein Geschäft versprechen. Doch das Hotel stellt sich als Fake heraus und am nächsten Tag ist das Flugzeug verschwunden. Dafür finden sie eindeutige Zeichen, die auf das Buch von Agatha Christie hinweisen - inklusive Reim und geköpften Figuren....

Mein Eindruck: 
Auch wenn es letztendlich nur neun kleine WasAuchImmer sind, vollbringt White das Kunststück, diesem Untergenre eines Thrillers neues Leben einzuhauchen, indem sie das Thema leicht variiert: Hier sind es keine völlig Fremde, sondern an einem ganz konkreten Vorfall Beteiligte und der Fokus liegt nicht nur auf den Verdammten, sondern eher auf dem Team, das zur Rettung herbei eilt. Dabei wechselt White zwischen drei Zeitebenen: Die Vorkommnisse in der Lodge, die Rettungsaktion etwa eine Woche später und das, was nach dem Auffinden der Gruppe passiert – wieder ein paar Tage danach. So entfacht sie zwar zusätzliche Spannung bei ihren Leser/innen, leider vernachlässigt sie dafür die Interaktionen der Schuldigen, die durch das Aufkommen der inneren Dämonen das größte Unbehagen bei der Leserschaft auslösen.  Ein paar inhaltliche Ungenauigkeiten leistet sich die Autorin ebenfalls, trotzdem sind der Sog und die Güte ihrer Erzählung so gut, dass man diese gern verzeiht. Wie sich Persönlichkeiten entwickeln, zeigt sie dafür auf allen drei Ebenen und fast könnte man wünschen, dass die Figuren des Rettungs- und Polizeiteams nicht nur für dieses Buch erdacht wurden, sondern White die Möglichkeit einer Reihe nicht ganz ausschließt. Denn einige Klippen im zwischenmenschlichen Bereich könnten sich als erzählenswert zeigen und es bleibt offen, ob sich Hoffnungen erfüllen oder enttäuscht werden.

Mein Fazit:
Sehr spannend trotz teilweise verschobenem Fokus