Rezension

Zeit des Mutes

Zeit des Mutes - Christiane Lind

Zeit des Mutes
von Christiane Lind

Bewertet mit 5 Sternen

Im Jahr 1913 schicken die Eltern von Emma ihre Tochter zu Verwandten nach England, um einen Skandal zu verhindern. Emma reist also nach Hazelwell Manor und muss sich in der fremden Welt und den dortigen Gepflogenheiten einfinden. Als sie den jungen Lord Percival sieht, verliebt sie sich in ihn. Ihre Liebe scheint jedoch aussichtslos zu sein - bis ein tragisches Unglück Percival in ihre Hände spielt und sie ihn zur Ehe zwingt.
Das junge Dienstmädchen Lucy braucht die Arbeit auf Hazelwell Manor, um ihre Familie zu unterstützen. Doch nach dem furchtbaren Unglück verliert sie ihre Arbeit und zieht nach London. Dort trifft sie auf die Suffragetten, die für das Frauenwahlrecht kämpfen. Und auch Emma verschlägt das Schicksal nach London, wo sie auf Lucy trifft.

Dieser Roman, der an die mutigen Suffragetten erinnert, die vor einhundert Jahren das Frauenwahlrecht erkämpften, hat mir sehr gut gefallen. Ein Buch, das jede Frau gelesen haben sollte.
Der Schreibstil war sehr flüssig zu lesen und war dabei sehr lebendig. Ich konnte sofort in die damalige Zeit eintauchen, die Geschichte genießen und mit den mehr als mutigen Frauen mitfiebern.
Bereits der Aufbau des Buches gefiel mir sehr gut, denn die Kapitel trugen wunderschöne Verzierungen und es wurde stets Ort und Jahreszahl genannt.
Die Charaktere wurden sehr anschaulich und zeitgerecht beschrieben und ich konnte sie mir alle sehr gut vorstellen. Die beiden Hauptprotagonistinnen Emma und Lucy gefielen mir sehr gut. Lucy hatte von Beginn an meine volle Sympathie, während Emma zwischendurch ein paar Sympathiewerte einbüßte, die sie dann aber auch schnell wieder zurück gewann, was mich natürlich sehr gefreut hat. Mit beiden Frauen konnte ich sehr mitfühlen und mitfiebern. Aber nicht nur mit ihnen, sondern auch mit allen anderen Kämpferinnen!
Der Hintergrund der Geschichte hat mich wahnsinnig berührt. Das, was die mutigen Frauen alles ertragen mussten, um das Frauenwahlrecht zu erkämpfen, war teilweise erschreckend und grausam. Ich musste mehrmals richtig schlucken, insbesondere weil diese Berichte auf Tatsachen beruhen. Hier hat die Autorin wirklich ganz hervorragend recherchiert, was man beim Lesen absolut merkt.

Ein richtig tolles Buch, das ich sehr empfehlen kann. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.