Rezension

zeitgenössisch

Mein Bruder heißt Jessica - John Boyne

Mein Bruder heißt Jessica
von John Boyne

Sam´s großer Bruder Jason fühlt sich nicht mehr wohl in seinem Körper und outet sich eines Tages bei seiner Familie als transgender. Seit seinem Outing ist nichts mehr so wie vorher und die Familie beginnt von Tag zu Tag mehr zu zerbrechen.

 

Ich bin ein großer Fan von John Boyne. Der Autor versucht andere Menschen zu erforschen und sie so realistisch wie möglich darzustellen. Das ist ihm mit diesem Buch auch gelungen, bis auf die eine oder andere Schwachstelle. In der Geschichte spielt Sam die Hauptrolle. Er versteht mit seinen 14 Jahren nur schwer, was in seinem Bruder Jason vorgeht. Er vergöttert seinen Bruder und kann überhaupt nicht verstehen, dass er jetzt ein Mädchen sein möchte. Ich finde es großartig, dass John Boyne es geschafft hat, die Geschichte aus der Sicht von Sam so zu schildern, dass man sofort merkt, dass man im Kopf eines Kindes ist, das an der Schwelle zur Pubertät und zum Erwachsensein steht. Jason spielt eigentlich nur eine kleine Rolle im Buch, er kommt mir wie eine Marionette vor. Ich stelle es mir auch im wahren Leben sehr schwer vor, innerlich zerreißt es ihn, aber er möchte trotzdem seine Familie nicht verlieren und es allen Recht machen. Die Geschichte lässt sich flott lesen und hat mich nachdenklich gestimmt.

 

Fazit:

Ein zeitgenössischer Roman, der mich berührt hat.