Rezension

Zu hoch hinaus

Zu hoch hinaus
von Susanne M. Rüster

Bewertet mit 3 Sternen

Eine junge Russlanddeutsche kommt bei einem Kartrennen ums Leben. Zunächst sieht alles danach aus, dass es sich bei dem Vorfall um einen tragischen Unfall handelt, doch schnell wird klar, dass mehr hinter dem Tod der jungen Frau steckt. Kriminalrätin Marion Kraefft nimmt die Ermittlungen auf, nachdem sie aus dem Innendienst wieder in den Außendienst gewechselt hat. Gemeinsam mit ihren Kollegen beginnt sie zu ermitteln. Ihr Weg führt sie zu einer Berliner Baufirma, hinter deren Fassade so einiges zu entdecken ist. Wieso musste die junge Frau sterben? Und was hat ihr Arbeitgeber damit zu tun?

Inhalt:

Vom Inhalt her handelt es sich um einen spannenden und soliden Krimi. Er ist aus meiner Sicht allerdings nichts Besonderes, da aus der Masse der vielen Krimis einfach nicht heraussticht. Ich finde ihn dennoch lesenswert, man sollte allerdings nicht zu hohe Ansprüche stellen. Ein bisschen enttäuschend fand ich, dass die Ermittlungen relativ gradlinig verlaufen und überraschende Wendungen ausbleiben. Es gibt wenig bis gar keine falschen Spuren und die Ermittlungen wirken irgendwie langatmig. Der Hintergrund allerdings ist hinreichend komplex, sodass die Geschichte nicht flach ist. Die Handlungsorte finde ich sehr gut beschrieben, sodass ich sie mir sehr gut vorstellen konnte. Auch, dass das Privatleben der Kriminalrätin in das Buch mit einfließt, finde ich sehr gelungen, da der Leser so die Chance bekommt mehr über ihre Persönlichkeit zu erfahren. Auch dass es zwischen den Ermittlern nicht immer rund läuft, finde ich gut, da es die Handlung insgesamt interessanter macht.

Aufbau und Schreibstil:

Das Buch unterteilt sich in viele kurze Kapitel. Dies fand ich beim Lesen sehr angenehm, da man das Buch an beinahe jeder Stelle unterbrechen konnte. Die kurzen Kapitel unterstützen außerdem die Spannung des Buches, da bei jedem Kapitel meist auch der Handlungsort wechselt. Der Schreibstil des Buches gefällt mir gut, da sich das Buch sehr angenehm und flüssig lesen lässt. Mit ihrem Schreibstil erzeugt die Autorin eine gewisse Spannung, die sich konstant durch das gesamte Buch zieht, allerdings ist sie bis auf einige Ausnahmen eher gering und daher noch ausbaufähig. Was mir beim Schreibstil etwas gefehlt hat, ist die emotionale Seite. Ich hätte gerne noch etwas mehr über die Gefühle der Kriminalrätin erfahren.

Charaktere:

Die Kriminalrätin Marion Kraefft ist mir von Beginn an sympathisch gewesen. Ihre beiden Kollegen waren mir von Beginn an unsympathisch und dies hat sich bis zum Ende des Buches fast nicht geändert. Ich finde diese Tatsache aber eher positiv als negativ, da mir die Ermittler in den meisten Krimis eher sympathisch sind und dies eine gelungene Abwechslung darstellt. Außerdem kommt es so zur einen oder anderen unterschwelligen Meinungsverschiedenheit zwischen den Ermittlern, was die Handlung interessanter macht.

Cover und Klappentext:

Das Cover des Buches gefällt mir, ist mir aber nicht direkt ins Auge gesprungen. Ich finde, dass es sich mit dem Cover ähnlich verhält, wie mit dem Inhalt, es ist solide, aber nichts Besonderes. Das schlichte Bild mit der schwarz eingerahmten Schrift hat schon was, für meinen Geschmack ist es aber etwas zu freundlich für einen Krimi.

Der Klappentext des Buches ist sehr gelungen. Er gibt den Inhalt des Buches wahrheitsgemäß wieder und verrät dabei nicht zu viel über den Ausgang der Handlung. Er hat meine Neugier geweckt und erfüllt somit seine Funktion.

Fazit:

Insgesamt bewerte ich das Buch mit 3 Sternen, da es für ein solider, durchschnittlicher Krimi ist. Ich finde ihn lesenswert, solange man nicht zu viel von ihm erwartet, da er mit den „Großen“ einfach nicht mithalten kann. Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen und trotzdem allem hat mich das Buch sehr gut unterhalten.